Die Wallfahrtskirche Maria, Königin des Friedens (kurz: Mariendom) in Neviges (NRW) wurde 1965 bis 1968 erbaut. Sie gilt als Hauptwerk des Architekten Gottfried Böhm (1920-2021), der weltweit zu den bedeutendsten Architekten zählt. 1986 erhielt er den Pritzker-Preis, das ist quasi der „Nobelpreis der Architektur“.
Die Wallfahrtskirche in Neviges ist ein riesiger Betonbau auf unregelmäßiger Grundfläche mit einem zerklüfteten Betondach. Der spärlich belichtete Innenraum fasst 3.000 Personen. Böhm nutzt die Möglichkeiten des Werkstoffs Stahlbeton (beliebige Formen, große Spannweite), ohne allerdings – wie manche gotischen Baumeister – die Grenzen des statisch Machbaren auszureizen. Als ein Beispiel für den modernen Sakralbau, der zum UNESCO-Welterbe zählt, sei eine Kirche im Ausland herausgegriffen, die fast ein Gegenentwurf zum Mariendom ist: