UNESCO-Welterbe in Indonesien: 10 Sehenswürdigkeiten

Hindutempel von Prambanan (UNESCO-Welterbe in Indonesien)

UNESCO-Welterbe in Indonesien. Überblick

Das UNESCO-Welterbe in Indonesien umfasst zehn Welterbestätten (Stand 2024):

  • Zum UNESCO-Weltkulturerbe in Indonesien zählen sechs Stätten.
  • Das UNESCO-Weltnaturerbe in Indonesien besteht aus vier Stätten. Davon steht eine auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.

Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählen acht Dokumente.

Das immaterielle Welterbe in Indonesien umfasst zwei Kulturformen.

Karte Indonesien

UNESCO-Weltkulturerbe in Indonesien

Zum UNESCO-Weltkulturerbe in Indonesien zählen Stätten, die mindestens eines von sechs Weltkulturerbe-Kriterien erfüllt haben.

Hindutempel von Prambanan (UNESCO-Welterbe in Indonesien), Yogyakarta Indonesia Prambanan-temple-complex
Modell der Tempelanlage von Prambanan (UNESCO-Weltkulturerbe in Indonesien). Prambanan Architectural Model

Hindutempel von Prambanan

Die Tempelanlage von Prambanan steht auf der Insel Java, ca. 18 km nordöstlich von Yogyakarta (374.000 Einw.). Sie ist nach dem UNESCO-Welterbe Angkor Wat die zweitgrößte hinduistische Tempelanlage Südostasiens. Die Anlage wurde um 850 für den König von Mataram erbaut. Als um 930 die Residenz nach Ost-Java verlegt wurde, fiel Prambanan in einen Dornröschenschlaf, der bis zur Wiederentdeckung 1733 dauerte. Die Anlage bestand aus 240 Tempeln auf quadratischer Fläche von ca. 390 m Seitenlänge (siehe Modell):

  • 3 Haupttempel für die drei Aspekte des Seienden: Brahma (Entstehung), Vishnu (Erhalt), Shiva (Zerstörung);
  • 3 Tempel für deren göttliche Reittiere (Vahanatempel),
  • 10 kleinere Tempel im Zentrum;
  • 224 Tempelchen, die das Zentrum umgeben (davon 3 wiederaufgebaut).

Seit 1918 erfolgt der Wiederaufbau.

Panoramic views of Borobudur
Borobudur-Temple-Park Indonesia Stupas-of-Borobudur (UNESCO-Welterbe in Indonesien) Karte Borobudur (UNESCO-Welterbe in Indonesien) Map

Buddhistische Tempelanlagen von Borobudur

Borobudur liegt an der Südküste in Zentral-Java, ca. 25 km nordwestlich von Yogyakarta. Der größte buddhistische Tempel der Welt wurde um 800 erbaut. Er besteht aus insgesamt neun Ebenen (6 der vierseitigen Stufenpyramide; 3 kreisförmige Terrassen mit 72 Stupas (in denen Buddhas sitzen) und 1 Hauptstupa). Die Terrassenwände sind mit Reliefs versehen.

Borobudur steht mit zwei kleineren Tempeln auf einer West-Ost-Linie: (Pawon und Mendut). Ein  kerzengerader Pilgerweg (2 km) verbindet Borobudur mit dem Pawon-Tempel. Das Archiv der Restaurierung des Borobudur zählt zum Weltdokumentenerbe (siehe unten). Webseite: https://borobudurpark.com/en/home-2/

Sangiran Museum (Sumatra, Indonesien) Rekonstruktion des Nariokotome-Jungen (besterhaltenes Skelett des Homo erectus) im Neanderthal Museum. Homo-erectus Turkana-Boy (Ausschnitt) Fundort Nariokotome, Kenia, Rekonstruktion im Neanderthal Museum

Paläontologische Stätte Sangiran

Die 56 km² große paläontologische Stätte Sangiran liegt auf der Insel Sumatra, etwa 15 km nördlich der Stadt Surakarta (606.000 Einw). Der Deutsch-Niederländer Gustav H. R. von Koenigswald entdeckte in den 1930ern die ersten Fossilien (u.a. Schädelreste) von rund 40 Individuen des Homo erectus. Sie sind ca. 1,6 Mio. Jahre alt. Homo erectus (aufgerichteter Mensch) ist der gemeinsame Vorfahr des Neandertalers und des modernen Menschen (homo sapiens). Das Sangiran Museum informiert über die Funde und die Geschichte der Menschheitsentwicklung. Webseite: https://solocity.travel/destinations/sangiran-museum-prehistoric-sites/

Mehrere Sangiran-Fossilien sind im Senckenberg Naturmuseum in Frankfurt am Main verwahrt. Webseite: https://museumfrankfurt.senckenberg.de/de/ausstellung/dauerausstellungen/evolution-des-menschen/

Bali - Jatiluwih Reisterrassen (UNESCO-Weltkulturerbe in Indonesien). Jatiluwih rice terraces
Pura Jati Königlicher Tempel Pura Taman Ayun; Wassertempel auf der Insel Bali (UNESCO-Weltkulturerbe auf Bali), Main sanctum, Taman Ayun

Kulturlandschaft der Provinz Bali: Das Subak-System als Manifestation der Tri Hita Karana-Philosophie

Zum Welterbe zählen:

  • die zwei Subak-Landschaften am Pakerisan-Fluss und Catur Angga Baturkaru,
  • die zwei Wassertempel Pura Taman Ayun (Königliche Wassertempel) und Pura Ulun Danu Batur; letzterer befindet sich in einer Vulkan-Caldera zusammen mit dem Batursee (15,9 km²). 

Subak“ bedeutet Bewässerungsgenossenschaft. Das Subak-System entwickelte sich seit dem 9. Jh. und besteht aus Wasserkanälen, -tunneln, terrassierten Reisfeldern und Wassertempeln. Das Subak-System gilt als Ausdruck der Tri Hita Karana-Philosophie:

„Tri Hita Karana“ ist die balinesische Lehre der drei Wege für ein gutes Leben, nämlich Harmonie mit Gott, den Menschen und der Natur.

Zeche Ombilin (Sawahlunto auf Sumatra, UNESCO-Welterbe in Indonesien)

Bergbauerbe der Zeche Ombilin in Sawahlunto

Sawahlunto (67.000 Einw.) liegt im Westen der Insel Sumatra. 1892 gründeten die Niederländer dort eine Kohlemine. Die Zeche Omibilin gilt als älteste Kohlemine Südostasiens. Die Arbeit verrichteten Häftlinge (Kettingganger). Das Ombilin Coal Mining Museum informiert über die Geschichte der Mine.

Der Kohlentransport erfolgte über eine ca. 150 km lange Bahnstrecke zum Emmahaven (heute: Teluk Bayur Hafen) bei Padang (910.000 Einw.). Infos: https://www.thejakartapost.com/travel/2019/07/09/what-to-know-about-the-ombilin-coal-mine-in-sawahlunto.html

Yogyakarta Indonesia Kraton-the-Sultans-Palace-02 Taman Sari Water Castle, Yogyakarta, 20220818 1049 9003

Die kosmologische Achse von Yogyakarta und ihre historischen Wahrzeichen

Yogyakarta (412.000 Einw.) liegt im Süden der Insel Java. Die Stadt gilt als kulturelles Zentrum Javas und ist Hauptstadt des Sultanats von Yogyakarta, das seit 1755 besteht. Die Sultan-Dynastie der Hamengkubuwono residiert im Königlichen Palast von Yogyakarta (erbaut 1755-56; nach Zerstörung mehrfach wiederaufgebaut). Nordöstlich des Palastes erbauten die niederländischen Besatzer die Festung Vredeburg (1760 als Holz-, ab 1767 als Steinfestung). Zum Welterbe zählen:

  • das Zentrum (mit Palast, Tamansari-Ensemble, Moscheekomplex und Stadtmauer),
  • die Südliche Kosmologische Achse bis zum Panggung Krapyak Denkmal,
  • die Nördliche Kosmologische Achse bis zum Tugo-Denkmal.

Die West-Ost-Achse und Fort Vredeburg zählt nicht zum Welterbe. 

UNESCO-Weltnaturerbe in Indonesien

Nationalpark Ujung Kulon: Blick südostwärts über Landungssteg und Strand der Insel Peucang auf die Halbinsel Ujung Kulon (UNESCO-Weltnaturerbe in Indonesien).Peucang island, Banten
Krakatau-Archipel (Satellitenbild, Sentinel-2B L1C), UNESCO-Welterbe in Indonesien, 2019-04-23

Nationalpark Ujung Kulon

Der Nationalpark Ujung Kulon (1206 km²) liegt an der Westspitze der Insel Java. In dem Park wachsen Mangroven- und Regenwälder, im Meer Korallenriffe; dort leben die letzten Java-Nashörner, etwa 60 Tiere. Die Weltnaturerbestätte besteht aus fünf Gebieten:

  • die Halbinsel Ujung Kulon (391,2 km²) und das östlich gelegene Honje Nature Reserve (195 km²),
  • zwei Inseln (Peucang (4,5 km²) und Panaitan (170,5 km²)) sowie
  • das Krakatau-Archipel (24 km²). Es liegt weiter nördlich in der Sunda-Straße (Meerenge zwischen Sumatra und Java). Das Archipel ist benannt nach dem Vulkan Krakatau. Seine Explosion am 27. August 1883 erzeugte einen Tsunami, eine weltweite Verdunkelung und den lautesten Knall, den die Menschheit bislang hörte.
  • Nr. 608 (https://whc.unesco.org/en/list/608)
  • Jahr: 1991
  • Kriterien: vii, x
Blick südwestwärts von der unbewohnten Insel Gili Lawa Darat (Pulau Gili Lawa Darat) auf die Komodo-Insel. Nationalpark Komodo (UNESCO-Weltnaturerbe in Indonesien)
Komodowaran. Komodo dragon at Komodo National Park UNESCO-Weltnaturerbe in Indonesien)

Nationalpark Komodo

Die Komodoinsel (390 km², 2.000 Einw.) liegt von Bali aus zwei Inseln (Lambok und Sumbawa) weiter östlich. Der Nationalpark Komodo umfasst die Komodinsel sowie Rinca (196 km², 1.000 Einw.), Padar (20 km², unbewohnt) und Kleininseln.

Auf Komodo, Rinca und z.T. auf der östlich gelegenen Insel Flores lebt die größte Echse der Welt, der giftige Komodowaran. Er wird bis zu drei Metern lang und frisst (neben Aas und Artgenossen) auch Hunde, Mähnenhirsche und sogar Wasserbüffel. Webseite: https://www.indonesia.travel/de/de/destinations/bali-nusa-tenggara/labuan-bajo/komodo-national-park

Blick vom Rand der Grasberg Mine auf die Carstensz-Pyramide (Bildmitte)
Nationalpark Lorentz Karte. Lorentz National Park map-de

Nationalpark Lorentz

Der 25.056 km² große Nationalpark Lorentz liegt an der Südküste der Insel Neuguinea. Er reicht von der Küste an der Arafurasee über Mangroven- und Regenwälder bis zum Maoke-Gebirge (östlich liegt das Bismarck-Gebirge). Höchster Berg ist die  Carstensz-Pyramide (Puncak Jaya, 4.884 m). Der Nationalpark weist eine ungewöhnlich hohe Artenvielfalt auf. Dort leben u.a. Kloakentiere (die einzigen eierlegenden Säugetiere) sowie zahlreiche Baumkänguru-Arten.

Im Westen grenzt direkt das Freeport-Gebiet an, wo die größte Gold- und Kupfermine der Welt (Grasberg Mine) betrieben wird. Die Abwässer werden über den Ajkwa-Fluss in die Arafurasee geleitet.

Sumatra-Nashorn. Sumatran Rhinoceros Way Kambas 2008
Sumatra-Elefantenkuh Flying Squad mit dem Elefantensäugling Harmoni Rimbo im Nationalpark Tesso Nilo. Bayi gajah Sumatera di Taman Nasional Tesso Nilo

Tropische Regenwälder von Sumatra

Die Insel Sumatra (473.481 km²) liegt im Westen Indonesiens und ist die sechstgrößte Insel der Welt. Zum Welterbe „Tropische Regenwälder von Sumatra“ zählen drei Nationalparks:

  • Der Nationalpark Kerinci-Seblat (13.754 km²) in der Mitte von Sumatra ist benannt nach dem Vulkan Kerinci (3.805 m), der höchste Indonesiens.
  • Der Nationalpark Gunung Leuser (8.630 km²) liegt im Norden. Er ist u. a. Hauptlebensraum der Sumatra-Orang-Utans.
  • Im Nationalpark Barisan Selatan (3.568 km²) leben u. a. Sumatra-Elefanten, Sumatra-Nashörner (2 Hörner) oder Sumatra-Tiger (mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen). Sie sind an die Lebensweise im Regenwald-Dickicht angepasst: Alle drei sind die kleinsten Vertreter ihrer Art.

Das Weltnatuerbe steht seit 2011 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes. Gründe sind u.a. die illegale (und legale) Abholzung des Regenwaldes und Wilderei.

UNESCO-Weltdokumentenerbe in Indonesien

Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Indonesien zählen folgende Dokumente:

  • Archive der Niederländischen Ostindienkompanie, Jakarta (gemeinsam mit Indien, Niederlande, Sri Lanka, Südafrika. 2003)
  • Das Gedicht La Galigo aus dem 14. Jh. (gemeinsam mit den Niederlanden. 2011)
  • Babad Diponegoro oder autobiografische Schriften des Prinzen Diponegoro (1785-1855): javanesischer Adliger, indonesischer Nationalheld und Panislamist  (gemeinsam mit den Niederlanden. 2013)
  • Nāgarakrĕtāgama oder Beschreibung des Landes im Jahr 1365 (2015, Karangasem Kulturinstitut, Bali)
  • Archiv der Afro-Asiatischen Konferenz, die 1955 in Bandung stattfand (2015)
  • Archiv der Restaurierung des Borobudur (2017)
  • Archiv zum Tsunami im Indischen Ozean im Jahr 2004 (gemeinsam mit Sri Lanka. 2017)
  • Manuskripte mit Erzählungen aus dem Leben des Prinzen Panji (gemeinsam mit Kambodscha, den Niederlanden, Malaysia und dem Vereinigten Königreich. 2017)

Immaterielles Kulturerbe in Indonesien

Das immaterielle Kulturerbe in Indonesien zählt 12 Kulturformen:

UNESCO-Welterbe in Indonesien besuchen

Indonesien Flagge. Flag of Indonesia

Flagge Indonesiens

Die indonesische Flagge heißt Merah Putih“, das bedeutet „Rot-Weiß“. Die Flagge wurde 1945 angenommen, nachdem sich Indonesien für unabhängig erklärte. Sie tauchte bereits 1928 auf Java auf. Die Farben gehen zurück auf eine Flagge des Königreichs Majapahit, das 1293 gegründet wurde und große Bereiche des heutigen Indonesiens beherrschte. Diese Flagge bestand aus neun weißen und neun roten Streifen; sie dient bis heute als Bugflagge der indonesischen Kriegsmarine.

Aktuelle Reiseinfos Indonesien

Länderinfo Indonesien

  • Einwohner*innen: 275.000.000
  • Fläche: 1904.569 km²
  • Hauptstadt: Jakarta; ab 2024 Nusantara (geplant)
  • Großstädte (hervorgehoben sind die jeweils größten Städte der Inseln): Jakarta (10 Mio., Java), Surabaya (3,0 Mio., Java), Bekasi (2,5 Mio., Java), Bandung (2,4 Mio. Java), Medan (2,4 Mio., Sumatra), Depok (2,1 Mio., Java), Tangerang (1,9 Mio., Java), Semarang (1,7 Mio., Java), Makassar (1,4 Mio., Sulawesi), Palembang (1,7 Mio., Sumatra), Batam (1,2 Mio., Riauinseln), Banda Lampung (1,2., Sumatra), Bogor (1,0 Mio., Java), Pekanbaru (0,98 Mio., Riauinseln), Malang (0,84 Mio., Java), Samarinda (0,82 Mio., Borneo), Denpasa (0,65 Mio. Bali), … Port Moresby (0,36 Mio., Neuguinea), u.a.
  • Nachbarländer: Australien, Malaysia, Osttimor, Papua-Neuguinea
  • Höchster Berg: Puncak Jaya/Carstensz-Pyramide (4.634 m) auf Neuguinea
  • Hauptgewässer: Indischer Ozean, Pazifik, Javasee, Bandasee, Celebessee
  • Feiertage Indonesien
  • Wohlstandsniveau: Indonesien im Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index)

UNESCO-Welterbe in Indonesiens Nähe

Das UNESCO-Welterbe in Indonesien zählt zum UNESCO-Welterbe in Asien. In der Nähe Indonesiens befinden sich mehrere Welterbestätten:

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