Jede Verbindung zwischen Nord- und Südpol, die auf der gekrümmten Erdoberfläche verläuft, ist ein Meridianbogen. Der deutsche Astronom Friedrich Wilhelm von Struve führte von 1816 bis 1855 Messungen an einem rund 3.000 km langen Meridianbogen durch. Durch die Messungen konnte Struve bestätigen, dass die Erde keine perfekte Kugel, sondern an den Polen abgeflacht ist.
Der Struve-Bogen führt (von Nord nach Süd) durch Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Ukraine und Moldau. Von den 265 Messpunkten wurden für das Welterbe 34 ausgewählt. In Belarus zählen fünf Messpunkte zum Welterbe:
- Messpunkt 163: Tupischki bei der nord-belarusischen Stadt Aschmjany (14.000 Einw.) an der Grenze zu Litauen,
- Messpunkt 173: Lopati bei der westbelarusischen Stadt Selwa (6.600 Einw.)
- zwei Messpunkte 185, 186: Ossownitz und Leskowitschi (sowie der Hilfspunkt Tchekutsk) bei der Stadt Iwanawa (16.400 Einw.) im Südwesten von Belarus nahe der Grenzen zur Ukraine.
Die Karte links zeigt die Messpunkte des Struve-Bogens; rot markiert sind die ausgewählten Messpunkte des UNESCO-Welterbes.