UNESCO-Welterbe in der Schweiz: 13 Sehenswürdigkeiten

Kloster St. Gallen: Blick in Klosterhof mit Stiftskirche

UNESCO-Welterbe in der Schweiz. Überblick

Das UNESCO-Welterbe in der Schweiz umfasst 13 Welterbestätten (Stand 2023):

  • Zum UNESCO-Weltkulturerbe in der Schweiz zählen neun Stätten, z. B. die Altstadt von Bern.
  • Das UNESCO-Weltnaturerbe in der Schweiz besteht aus vier Stätten, z. B. Monte San Giorgio.

Fünf Dokumente sind Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Das immaterielle Welterbe in der Schweiz umfasst 199 Kulturformen.

Es gibt zwei UNESCO-Biosphärenreservate in der Schweiz.

Karte UNESCO-Welterbestätten in der Schweiz

UNESCO-Weltkulturerbe in der Schweiz

Vogelperspektive der Altstadt von Bern in der Aare-Schleife (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Altstadt von Bern

Die Altstadt von Bern (135.000 Einw.) liegt auf einem Bergrücken in der Flussschlaufe der Aare. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen u.a. das Berner Münster und der Torturm „Zytglogge„. In Bern pflegt man mehrere Traditionen, die Teil des immateriellen Kulturerbes sind, z. B. das Schwimmen in der Aare. Webseite: http://bern-altstadt.ch/

Blick in die Stiftsbibliothek im Kloster St. Gallen (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Stiftsbezirk St. Gallen

Kloster St. Gallen wurde 719 gegründet und ist bekannt für die Stiftsbibliothek. In der ältesten Bibliothek der Schweiz lagern wertvolle Manuskripte, z. B. das älteste Buch in deutscher Sprache, der Codex Abrogans (8. Jh.).

Benediktinerinnenkloster St. Johann, Gesamtansicht (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Bendiktinerinnenkloster St. Johann

Kloster St. Johann (Claustra Son Jon) liegt in Müstair (760 Einw.; Kanton Graubünden) im Münstertal. Das Kloster wurde im 8. Jahrhundert gegründet. Aus dieser Zeit stammen die Heiligkreuzkapelle mit der ältesten Balkendecke Europas und die Klosterkirche mit dem größten Freskenzyklus der Karolingerzeit (135 Szenen, um 785–795). Webseite: http://www.muestair.ch/

Blick auf Castelgrande in Bellinzona (UNESCO-Welterbe in der Schweiz). Bellinzona Castello Grande 02

Drei Burgen von Bellinzona

Bellinzona (43.300 Einw.) liegt im Tessin-Tal. Die drei Burgen von Bellinzona kontrollierten mehrere wichtige Alpenquerungen, z. B. den St. Gotthard-Pass. Webseite: http://www.bellinzonaunesco.ch/castelliunesco/de/

Weinbergterrassen von Lavaux (UNESCO-Welterbe in der Schweiz). Lavaux - Chexbres

Weinbergterrassen von Lavaux

Zwischen Lausanne (im Westen) und der Wasserburg Château de Chillon am Nordostufer des Genfersees erstrecken sich auf einer Länge von 30 Kilometern über 800 Hektar Rebflächen. Webseite: https://www.region-du-leman.ch/de/Z9278/lavaux-unesco-weinberg-in-terrassenform

Rhätische Bahn: Blick auf das Kreisviadukt von Brusio der Berninabahn (UNESCO-Welterbe in der Schweiz und Italien).

Rhätische Bahn in der Albula/Bernina-Landschaft

Die 62 km lange Albulalinie (Bau 1898–1903) führt von Thusis zum Wintersportort St. Moritz; von dort führt die 61 km lange Berninabahn (Bau 1908–10) zur italienischen Stadt Tirano.  Webseite: http://www.rhb.ch/

La Chaux-de-Fonds

La Chaux-de-Fonds, Le Locles

Im Schweizer Jura liegen La Chaux-de-Fonds (37.500 Einw.) und Le Locle (11.000 Einw.). Die Städte auf rechtwinkligem Straßenraster (18. Jh.) sind die Keimzellen der Schweizer Uhrenindustrie. Europaweit einzigartig sind die Höhlenmühlen von Le Locle. Webseite: http://www.lelocle.ch/ und http://www.chaux-de-fonds.ch/

Pfahlbaumuseum Village Lacustre in (Gletterens). Gletterens-Pfahlbauerhaeuser

Prähistorische Pfahlbauten in der Schweiz

Das Welterbe Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen umfasst insgesamt 111 Fundorte in den Alpenländern, darunter 56 in der Schweiz. Die Seen mit den meisten Fundorten sind Neuenburgersee (13), Zürichsee (9) und Genfersee (6). In Gletterens (1.100 Einw.) hat man eine Pfahlbausiedlung rekonstruiert.

Le Corbusiers Villa Le Lac in Corseaux am Genfersee (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Das architektonische Werk von Le Corbusier - ein herausragender Beitrag zur "Modernen Bewegung"

14 Bauten des Schweizer Architekten Le Corbusier sind Welterbe, darunter zwei in der Schweiz: die Villa Le Lac (1923–24) in Corseaux am Genfersee und das Maison Clarté (1930–32) in Genf. Webseite: https://www.villalelac.ch/

UNESCO-Weltnaturerbe in der Schweiz

Blick nordwärts auf den Großen Aletschgletscher. Die Bergspitze oberhalb der Bildmitte ist die Jungfrau, rechts davon liegen das Jungfrauenjoch, der Mönch und der nahe Trugberg

Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch

Das 824 km² große Weltnaturerbe „Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“ liegt im Osten der Berner Alpen. Südwestlich der Jungfrau (4.158 m) erstreckt sich der Aletschgletscher. Er ist mit rund 22 Kilometern der längste und mit 78 km² der größte Gletscher der Alpen. Webseite: https://www.pronatura-aletsch.ch/

Blick über den Luganersee nach Südosten auf den Monte San Giorgio (UNESCO-Weltnaturerbe in der Schweiz und in Italien). Lago di Lugano

Monte San Giorgio

Der Monte San Giorgio (1.097 m)  liegt am Luganersee im Kanton Tessin. In fünf Schichten entdeckte man viele gut erhaltene Fossilien der Trias-Zeit, z. B. das Tessin-Krokodil Ticinosuchus. 

Tschingelhörner Martinsloch; Tektonikarena Sardona (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Tektonikarena Sardona

Bei Glarus (12.500 Einw.) liegt die Glarner Hauptüberschiebung, die unter dem Namen „Tektonikarena Sardona“ als Weltnaturerbe eingetragen ist. Eine ältere Gesteinssschicht (260–300 Mio. Jahre) hat sich über eine jüngere geschoben (35–50 Mio. Jahre). Webseite: http://www.geopark.ch/

Blick vom Ufer an der Maggia in das Logano-Tal (UNESCO-Welterbe in der Schweiz)

Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Schweiz ist an dem transnationalen Weltnaturerbe mit zwei Buchenwäldern beteiligt: der Wald am Bettlachstock (1,95 km²; Kanton Solothurn) und der Wald im Logano-Tal (8 km²; Kanton Tessin). Webseite: http://www.maggia.ch/

UNESCO-Biosphärenreservate in der Schweiz

UNESCO-Biosphärenreservat Schweizerischer Nationalpark, Val Trupchun

Biosfera Engiadina Val Müstair

Das UNESCO-Biosphärenreservat liegt im Ostschweizer Kanton Graubünden. Es besteht aus dem Schweizerischen Nationalpark (170 km², Webseite: https://www.nationalpark.ch/de/) und dem südöstlich angrenzenden Münstertal (Biosfera Val Müstair, 199 km²) mit dem UNESCO-Weltkulturerbe St. Johann (siehe oben). Webseite: http://www.biosfera.ch/

Alpenastern beim Felsdurchbruch südlich des Schibengütsch

Entlebuch

Das 397 km² UNESCO-Biosphärenreservat Entlebuch ist das Tal der Kleinen Emme* bei der Gemeinde Entlebuch (3.300 Einw.; zwischen Bern und Luzern). Sehenswert sind die Karstlandschaft Schrattenflueh und die zahlreichen Moore. Aus der Region stammt der Entlebucher Sennenhund. Webseite: https://www.biosphaere.ch/de/

* Die Kleine Emme ist nicht zu verwechseln mit der (Großen) Emme. Diese entspringt südlich des Entlebuch, ist kurz Grenzfluss des Biosphärenreservats Entlebuch und fließt nordwärts durch das Emmental.

UNESCO-Weltdokumentenerbe in der Schweiz

Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in der Schweiz zählen fünf Dokumente:

Diese fünf Dokumente sind der Schweiz zugeordnet. Zum Weltdokumentenerbe zählen außerdem drei Dokumente, die in der Schweiz aufbewahrt werden, ihr aber nicht zugeordnet sind:

  • Das Nibelungenexemplar in der Stiftsbibliothek St. Gallen wurde (zusammen mit zwei Exemplaren in Deutschland) 2009 in das Weltdokumentenerbe aufgenommen. Die drei Exemplare sind Deutschland zugeordnet.
  • Das Archiv der Internationalen Zentralstelle für Kriegsgefangene, 1914–1923 (2007; https://grandeguerre.icrc.org/)  und
  • das Archiv des Völkerbundes, 1919–1946 (2009; https://www.ungeneva.org/en/knowledge/archives) befinden sich in Genf und sind keinem Staat zugeordnet.

Immaterielles Kulturerbe in der Schweiz

Das immaterielle Kulturerbe in der Schweiz zählt 199 Kulturformen. Sie sind in der „Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz“ aufgeführt (Webseite: http://www.lebendige-traditionen.ch/). Ein Beispiel ist das Fondue.

Swiss fondue 2

Fondue

Die Tradition des Käsefondues ist ein immaterielles Kulturerbe in der gesamten Schweiz – und in Frankreich. Beide Länder beanspruchen, Heimat des Fondues zu sein. Allerdings sollen schon in der Antike dem Käsefondue ähnliche Speisen bekannt gewesen sein. Das älteste Käsefondue-Rezept findet sich in einem Zürcher Kochbuch von 1699. Beim Käsefondue ist – neben Weißwein, Stärke und Gewürzen – Schweizer Käse eine Zutat, z. B. für das

  • Appenzeller Fondue: nur Appenzeller Käse,
  • Genfer Fondue: 2/3 Greyerzer Käse + 1/3 Raclettekäse,
  • Basler Fondue: 1/3 Appenzeller + 1/3 Greyerzer + 1/3 Vacherin.
  • Freiburger Fondue: nur Vacherin Fribourgois

UNESCO-Welterbe in der Schweiz besuchen

Flagge der Schweiz; Flag of Switzerland
Switzerland, administrative divisions - de - colored

Kurzinfo Schweiz

  • Einwohner*innen: 8.606.000
  • Fläche: 41.285 km²
  • Landeshauptstadt: Bern
  • Großstädte: Zürich (420.000), Genf (204.000), Basel (173.000),  Lausanne (139.000), Bern (135.000), Wintherthur (113.000)
  • Nachbarländer: Baden-Württemberg (Deutschland), Österreich, Lichtenstein, Italien, Frankreich
  • Höchster Berg: Dufourspitze (4.634 m)
  • Hauptgewässer: Rhein, Aare, Rhone, Reuss; Genfersee (580 km²), Bodensee (536 km²), Lago Maggiore, Neuenburger See (215 km²), Vierwaldtstättersee (114 km²),
  • Schulferien Schweiz

Schweiz Anreise

UNESCO-Welterbe in der Nähe der Schweiz

Stralsund: Alter Markt mit Rathaus und Nikolaikirche (UNESCO-Weltkulturerbe in Deutschland)

UNESCO-Welterbe in Deutschland

Das UNESCO-Welterbe in Deutschland zählt über 50 Welterbestätten. Einige teilen sich die Schweiz und Deutschland (z. B. Le Corbusiers Bauten, Alte Buchenwälder, Prähistorische Pfahlbauten). Andere ergänzen das Welterbe in der Schweiz (z. B. die Karolingerbauten in Aachen oder Lorsch).

Daneben gibt es Welterbestätten, die man in der Schweiz nicht findet, z. B. das Wattenmeer oder die Hansestädte mit ihren Backsteinbauten, z. B. Lübeck oder Stralsund und Wismar an der Ostsee.

Schloss Schönbrunn bei Wien, Château de Schönbrunn Vienne

UNESCO-Welterbe in Österreich

Zum UNESCO-Welterbe in Österreich zählen 12 Welterbestätten. Zwei transnationale Stätten teilt sich Österreich mit der Schweiz (Alte Buchenwälder, Prähistorische Pfahlbauten).

Andere Welterbestätten findet man in der Schweiz nicht, z. B. die ehemalige kaiserliche Residenz (Schloss Schönbrunn bei Wien), oder den größten Steppensee Europas: den Neusiedler See.

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