Kloster Rila steht im Rila-Gebirge (Südwest-Bulgarien), das höchste Balkangebirge mit dem Musala (2.925 m). Das Kloster des heiligen Iwan von Rila wurde von diesem im 10. Jh. gegründet. Iwan (876–946) gilt als erste christlicher Einsiedler Bulgariens. 1334 wurde der Hrelja-Turm (Wehrturm) im Klosterhof errichtet.
1832 brannte das Kloster fast vollständig ab. Der Wiederaufbau (1834–60) ist verknüpft mit der Bulgarische Wiedergeburt: der Befreiung Bulgariens von osmanischer Herrschaft und vom griechischen Einfluss auf Sprache und Glaube. Ergebnis waren der Nationalstaat Bulgarien (1878), ein Aufblühen der bulgarischen Literatur, die Wiedergründung der Bulgarisch-orthodoxen Kirche (1870) und wirtschaftlicher Fortschritt.
Der Klosteraufbau profitierte von Spenden wohlhabender Kaufleute; das Kloster bot Freihheitskämpfern Unterschlupf und Künstlern der Bulgarischen Wiedergeburt Gelegenheit für prächtige Malereien, z. B. dem Ikonenmaler Sachari Sograf (1810–53). Der Mönch Neofit Rilski (wörtlich: Neukömmling aus Rila) modernisierte den Unterricht und schrieb die erste Grammatik der bulgarischen Sprache. Webseite: http://www.rilskimanastir.org/