Östlich des Urals erstreckt sich das riesige Westsibirische Tiefland bis zum Jenissei-Fluss. An dessen Ostufer erhebt sich das Putorana-Plateau. Dessen höchster Berg ist der Kamen (1.701 m).
Das gesamte Gebiet östlich des Urals wird „Sibirischer Trapp“ genannt (siehe Karte). Hier ergoss sich vor rund 252 Mio. Jahren rund 900.000 Jahre lang glühende Lava aus zahlreichen Vulkanen. Folge war das größte Massenaussterben in der Erdgeschichte. Rund 75% der Landtiere und fast alle wirbellosen Meerestiere starben aus. Dieses sogenannte „Perm-Trias-Ereignis“ grenzt das Erdaltertum vom Erdmittelalter ab.
Das Putorana-Gebirge weist unterirdisch reiche Bodenschätze auf, denn durch den Vulkanismus wurden große Mengen Nickel, Kupfer und Palladium abgelagert. Am Ufer des Lamasees (318 km²) fanden 1975 und 1977 in über 800 m Tiefe zwei Atomwaffentests (Nr. 428 und 462) statt.
Im Putorana-Gebirge befinden sich oberirdisch zahlreiche Seen, z. B. der Chantaisee (822 km²), der mit 420 m Tiefe zweittiefste See Russlands. Der Talnikowy-Wasserfall ist mit 482 m Höhe der höchste Wasserfall Russlands. Die weltgrößte Rentierherde zieht jährlich durch das Gebirge, in dem auch Schneeschafe, Schneehasen und Sibirische Lemminge leben.
Nordwestlich des Gebirges liegt Norilsk (180.000 Einw.), die nördlichste Großstadt der Welt und die am stärksten verschmutzte Stadt Russlands. Die Nickelhütten der Stadt verursachen schwere Umweltzerstörungen.