SGaang Gwaii (Anthony Island) ist eine Insel im Süden des Haida Gwaii Archipels (10.180 km²; 4.800 Einw.), das im Pazifik vor der Westküste Kanadas liegt.
Auf SGaang Gwaii befinden sich die Überreste des Dorfes SG̱ang Gwaay Llnaagay (englisch: Ninstints), z. B. Totempfähle und Ruinen der Langhäuser. Bis zur Pockenepidemie 1862 lebten dort rund 2.000 Jahre lang Angehörige der Haida. Die Überlebenden zogen nach Skidegate (siehe Foto links) auf der größeren Nachbarinsel Graham Island.
In Hlk’yah G̱awG̱a/Windy Bay protestierten die Haida in den 80ern gegen die Abholzung. 1987 entwarf Gary Edenshaw dort „Umherschauendes und blinzelndes Haus“, ein traditionelles Langhaus (siehe Foto ganz oben und auf dem Foto links das Haus links des Totempfahls). 2013 wurde erstmals seit Jahrzehnten wieder ein Totempfahl errichtet (Schnitzer: Jaalen Edenshaw).
Die Haida sind mit anderen Küstenindianern bekannt für das „Fest des Schenkens“, den Potlach, den der deutsch-amerikanische Völkerkundler Franz Boas (1858-1942) erforschte. Zu seltenen Anlässen, z. B. der Errichtung eines Totempfahls, wurden die Gäste je nach Rang mit Geschenken überhäuft. Auf das Potlach-Verbot von 1884 bis 1951 reagierten einige Haida mit einer Verschiebung auf die Weihnachtszeit, getarnt als Bescherung. Weniger bekannt ist die Bedeutung der durch Malerei oder Schnitzerei kulturell modifizierten Bäume (Wiki). Deren Erforschung hat inzwischen weltweit ähnliche Untersuchungen inspiriert, u. a. in Europa.
(Bis 2009 hieß die Inselgruppe Queen Charlotte Islands, benannt nach Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz (1744-1818), der Stieftochter von König Georg II. August (siehe unten Lunenburg).) Webseite: https://haidaheritagecentre.com/