Jede Verbindung zwischen Nord- und Südpol, die auf der gekrümmten Erdoberfläche verläuft, ist ein Meridianbogen. Der deutsche Astronom Friedrich Wilhelm von Struve führte von 1816 bis 1855 Messungen an einem rund 3.000 km langen Meridianbogen durch. Er führt (von Nord nach Süd) durch Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Belarus, Ukraine und Moldau.
Von den 265 Messpunkten wurden für das Welterbe 34 ausgewählt, von denen sechs in Finnland liegen:
- der Berg Aavasaksa (242 m; siehe Foto oben) bei Ylitornio (3.890)
- die Kirche von Alatornio (erbaut 1794–1797 an der Stelle einer Vorgängerkirche)
- ein Messpunkt auf der Insel Mustaviiri und drei weitere Messpunkte.
Durch die Messungen konnte Struve bestätigen, dass die Erde keine perfekte Kugel, sondern an den Polen abgeflacht ist. Der Struve-Bogen war der längste Meridianbogen des 19. Jahrhunderts.