UNESCO-Welterbe in Polen: 17 Sehenswürdigkeiten

Krakau: die Wawelburg am Ufer der Weichsel (zusammen mit der Altstadt UNESCO-Weltkulturerbe in Polen)

UNESCO-Welterbe in Polen. Überblick

Das UNESCO-Welterbe in Polen umfasst 17 Welterbestätten (Stand 2023):

Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Polen umfasst 16 Dokumente.

Das immaterielle Welterbe in Polen zählt zwei Kulturformen.

Inhalt

Karte Polen: UNESCO-Welterbestätten

UNESCO-Weltkulturerbe in Polen (Liste)

Jedes UNESCO-Weltkulturerbe muss mindestens eines von sechs Kriterien erfüllen. Die Liste mit dem UNESCO-Welterbe in Polen ist chronologisch geordnet:

Kraków, poł. XVII wieku

Historisches Zentrum von Krakau

Krakau (780.000 Einw.) war bis 1596 Hauptstadt des Königreichs Polen.

  • In der Mitte der Altstadt liegt der 200 m x 200 m große Hauptmarkt mit den Tuchhallen (16. Jh.) und der Marienkirche (Hochaltar von Veit Stoß).
  • Die Wawelburg am Ufer der Weichsel (siehe Foto ganz oben) war die Residenz der polnischen Könige. Sehenswert sind die Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel sowie der Arkadenhof.
  • Im benachbarten Stadtteil Kazimierz befindet sich das jüdische Viertel (u. a. älteste Synagoge Polens).

Webseite: https://krakow.travel/de/

Dziedziniec Zamku Żupnego w Wieliczce Salzbergwerk Wieliczka: Hl.-Kinga-Kapelle (UNESCO-Welterbe in Polen)

Königliche Salzbergwerke Wieliczka und Bochnia und Salzgrafenschloss

Die im 13. Jh. angelegten Salzbergwerke liegen südöstlich von Krakau. Sie zählen zu den ältesten Salzbergwerken der Welt. Seit dem 19. Jh. sind sie auch für den Tourismus geöffnet. Die serielle Welterbestätte besteht aus drei Zonen:

  • Das Bergwerk Wieliczka (300 km Gesamtganglänge) bei der Stadt Wieliczka / Groß Salze (23.400 Einw.) ist bekannt für die unterirdische Hl.-Kinga-Kapelle. Website: https://www.salzbergwerkwieliczka.de/
  • Das Salzgrafenschloss in Wieliczka war der Verwaltungssitz. Der Salzhandel sicherte dem polnischen König rund ein Drittel der Staatseinnahmen.
  • Das Bergwerk Bochnia liegt bei der Stadt Bochnia /Salzberg (30.000 Einw.). Website: https://salzbergwerk-bochnia.eu/

Der Salzabbau wurde in beiden Bergwerken Ende des 20. Jh.s eingestellt.

Auschwitz I (Stammlager), Luftbild Auschwitz II (Auschwitz-Birkenau); UNESCO-Welterbe in Polen

Auschwitz Birkenau. Deutsches Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslager (1940–1945)

Bei der Stadt Auschwitz (38.000 Einw.; ca. 50 km westlich von Krakau) errichteten die deutschen Besatzer ab 1940 drei große Lager:

  • Auschwitz I: Vernichtungslager in einer ehemaligen Kaserne südlich von Auschwitz.
  • Auschwitz II: Vernichtungslager bei Birkenau (westlich von Auschwitz); größtes Vernichtungslager des Dritten Reiches.
  • Auschwitz III: Vom Chemiekonzern I. G. Farben geführtes Arbeitslager am Rande des Industriekomplexes „Buna“ bei Monowitz (östlich von Auschwitz).

Zum UNESCO-Welterbe zählen die Vernichtungslager I und II. Die meisten Opfer, rund 900.000 Menschen (v. a. Juden, außerdem Polen, Roma und Sinti, sowjetische Kriegsgefangene), wurden in den sechs Gaskammern erstickt und die Leichen in Krematorien verbrannt. Außerdem fanden Menschenexperimente statt. In den drei Lagern wurden insgesamt rund 1,1 Millionen Menschen getötet. Webseite: https://www.auschwitz.org/

Marktplatz in der Altstadt von Warschau. Warsaw Old Town Market Square (UNESCO-Welterbe in Polen)

Warschau

Warschau (1,8 Mio. Einw.) ist die Hauptstadt Polens. Die Altstadt ist von einem Mauerring umgeben; im Süden steht das Königsschloss. Im Zweiten Weltkrieg wurden Altstadt und Schloss zerstört. Polnische Restaurator:innen rekonstruierten die Altstadt originalgetreu. Das Archiv des Warschauer Rekonstruktionsbüros zählt zum Weltdokumentenerbe (siehe unten). Webseite: https://warsawtour.pl/de/hauptseite/

Großer Marktplatz und Rathaus von Zamośc (UNESCO-Welterbe in Polen). Piękne niebo nad ratuszem w Zamościu

Zamość

Zamość (63.000 Einw.) an der polnisch-ukrainischen Grenze wurde 1578 als Planstadt gegründet. Charakteristisch für das Straßenbild sind die bunten Renaissancehäuser mit Schatten spendenden Arkadengängen – nach italienischem Vorbild. Webseite: https://www.polen.travel/de/historische-altstadt-zamosc/

Panorama of Malbork Castle. Marienburg (UNESCO-Welterbe in Polen)

Deutschordensburg Marienburg / Malbork

1230 begann der Deutsche Orden mit der Missionierung des Baltikums. 1291 wählte der Orden die Marienburg 1309 zum Hauptsitz. Sie liegt am Ostufer der Nogat und gilt als größtes Bauwerk der Backsteingotik. Bedeutsam sind der Hochmeisterpalast mit Sommerremter und Winterremter. Die Burg wurde nach Beschädigung weitgehend rekonstruiert. Webseite: https://zamek.malbork.pl/index.php?lang=de

Blick über die Weichsel auf die ALtstadt von Thorn/Toruń (UNESCO-Welterbe in Polen)

Thorn / Toruń

Die Großstadt Thorn (200.000 Einw.) liegt am Nordufer der Weichsel. Der Deutsche Orden gründete Thorn 1231. In der gut erhaltenen Altstadt kam 1473 der Astronom Nikolaus Kepler zur Welt (siehe UNESCO-Weltdokumentenerbe). Webseite: https://www.polen.travel/de/torun-thorn/

Kalwaria Zebrzydowska - Kaplica Pierwszego Upadku 29001GP

Kalvarienberg Zebrzydowska

1601 ließ der Adlige Mikołaj Zebrzydowski eine Kapelle auf dem Berg Zarek in Niederschlesien errichten. In der Folge entstanden weitere Kapellen und eine Siedlung (Kalwaria Zebrzydowska; 4.600 Einw.). Sie sind Pilgerziel und Aufführungsort der jährlich stattfindenden Passionsspiele, die von Hunderttausenden besucht werden. Webseite: http://www.kopalniasrebra.pl/DE/

Friedenskirche von Schweidnitz: Blick auf Europas größte Fachwerkkirche ((UNESCO-Welterbe in Polen). SM Świdnica Kościół Pokoju

Friedenskirchen von Jauer und Schweidnitz / Jawor & Świdnica

Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618–48) durften die schlesischen Protestanten nur in Glogau (1758 zerstört), Jauer und Schweidnitz Kirchen errichten. Die Friedenskirche von Schweidnitz (erbaut 1758) ist Europas größte Fachwerkkirche. Webseite: http://www.kopalniasrebra.pl/DE/

Erzengel-Michael-Kirche, Dębno (UNESCO-Welterbe in Polen Holzkirchen im Süden von Kleinpolen). Kościół św. Michała Archanioła w Dębnie

Holzkirchen im Süden von Kleinpolen

Sechs römisch-katholische Holzkirchen der Spätgotik bilden das Weltkulturerbe. Ein Beispiel ist die Erzengel-Michael-Kirche in Binarowa (1.700 Einw.). Die Kirche wurde um 1500 an der Stelle einer hölzernen Vorgängerkirche erbaut. Das Kircheninnere ist fast vollständig mit Malereien ausgeschmückt. Die Mariä-Himmelfahrt-Filialkirche in Haczów gilt mit 40 m Länge als größte Holzkirche der Gotik. Webseite: https://www.polen.travel/de/holzkirchen-in-malopolskie-kleinpolen/

Blick vom Pücklerstein auf polnischer Seite über Neiße und Schlosspark auf das Neue Schloss. Foto:

Muskauer Park / Park Mużakowski

Der Muskauer Park liegt bei Bad Muskau (3.680 Einw.; polnisch: Mużaków) beiderseits der deutsch-polnischen Grenze. Fürst Pückler legte den Park als englischen Landschaftspark an – mit 8,3 km² Fläche der größte Park Mitteleuropas. Webseite: http://www.muskauer-park.de/

Wrocław - Jahrhunderthalle in Brelsua (UNESCO-Welterbe in Polen)

Jahrhunderthalle (Hala Stulecia) in Breslau / Wrocław

Die Großstadt Breslau (642.000 Einw.) liegt in Niederschlesien. Die Jahrhunderthalle wurde 1911–13 nach Plänen des Stadtbaumeisters Max Berg und des Ingenieurs Günther Trauer auf dem Messegelände errichtet. Webseite: http://halastulecia.pl/de/

St.-Paraskewi-Kirche (UNESCO-Welterbe in Polen) Radruż zespół cerkiewny

Holzkirchen der Karpatenregion in Polen und der Ukraine

Die transnationale Weltkulturerbestätte besteht aus 16 Holzkirchen, von denen je acht in Polen und in der Ukraine stehen. Sie wurden zwischen dem 16. und 19. Jh. errichtet; einige für ostkatholische, andere für orthodoxe Gemeinden. Die St.-Paraskewi-Kirche in Radruz diente auch als Wehrkirche und heute als Museum. Info: https://www.wmf.org/project/st-paraskewa-church

Tiefer Friedrichstollen im Bergwerk von Tarnowitz. SZTOLNIA GŁĘBOKA FRYDERYK - część trasy turystycznej pn. Sztolnia Czarnego Pastrąga

Blei-Silber-Zink-Mine von Tarnowitz (Tarnowskie Góry) und ihr unterirdisches Wassermanagementsystem

Die Stadt Tarnowitz/Tarnowskie Góry (62.000 Einw.) liegt in Oberschlesien. Im 16. Jh. entdeckte man reiche Erzvorkommen. 1788 kam in dem Bergwerk erstmals in Preußen eine Dampfmaschine für die Entwässerung zum Einsatz. Zu den Entwässerungskanälen zählt u. a. der 4,5 km lange Tiefe Friedrichstollen (erbaut 1821–34). Im Freilichtmuseum sind u. a. Dampfmaschinen ausgestellt. Webseite: http://www.kopalniasrebra.pl/DE/

Feuersteinbergbau in Krzemionki (UNESCO-Welterbe in POlen). Wyrobisko

Prähistorischer Feuersteinbergbau in Krzemionki

Bei der südostpolnischen Stadt Ostrowiec Świętokrzyski (67.000 Einw.) liegt Europas größte Feuersteinmine Krzemionki. Über 2.000 Jahre (von 3.900 bis 1.600 v. Chr.) baute man Feuerstein (SiO2) ab. Auf dem Grubengelände von Krzemionki befindet sich ein Freilichtmuseum. Webseite: http://www.krzemionki.info/

UNESCO-Weltnaturerbe in Polen

Wisente im Waldgebiet Bialowieza (UNESCO-Weltnaturerbe in POlen und Belarus), Białowieski Park Narodowy

Waldgebiet Bialowieza

Das Waldgebiet Bialowieza ist eine transnationale Weltnaturerbestätte, die in Polen und Belarus (Waldgebiet Bialowieza in Belarus) liegt. In dem rund 10.000 Jahre alten Urwald leben u. a. Wisente. Die Welterbestätte teilt sich folgendermaßen auf:

  • Belarus: 823 km² Kernzone, 1.309 km² Pufferzone
  • Polen: 596 km² Kernzone, 358 km² Pufferzone

Inmitten des Waldes auf (polnischer Seite) liegt das Dorf Białowieża. Dort stand im 15. Jh. ein weißgestrichener Holzturm (polnisch „biała wieża“ = weißer Turm), nach dem Dorf und Wald benannt sind. Die Randbereiche des Waldgebietes zählen nicht zum Welterbe. Der Wald war ein beliebtes Jagdgebiet der polnischen Könige und des Zaren. Webseite: http://pttk.bialowieza.pl/info/21/wir-uber-uns

Bieszezady-Nationalpark im Winter (UNESCO-Weltnaturerbe in Polen), Gdy budzę się Bieszczady

Bieszczady-Nationalpark (Alte Buchenwälder)

Der Bieszczady-Nationalpark (292 km²) liegt im Südosten Polens an der Grenze zur Ukraine und zur Slowakei. Die Buchenwalder im Bieszczady-Nationalpark bilden den polnischen Beitrag zur transnationalen Welterbestätte „Buchenurwälder und Alte Buchenwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“. Der Nationalpark bildet außerdem mit Gebieten in der Ukraine und in der Slowakei das UNESCO-Biosphärenreservat Ostkarpaten (2.132 km²). Webseite: http://parkinarodowe.edu.pl/pn/n_n_babiogorski_pn.htm

UNESCO-Weltdokumentenerbe in Polen

Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Polen umfasst folgende Dokumente:

De Revolutionibus manuscript p9b

"Über die Kreisbewegungen der Weltkörper" (Kopernikus)

Der in Thorn geborene Forscher Nikolaus Kopernikus (1473–1543) leitete die Kopernikanische Revolution ein: Das geozentrische Weltbild (die Sonne umkreist die Erde) ersetzte er durch das bis heute gültige heliozentrische Weltbild (die Erde umkreist die Sonne). Sein Hauptwerk wurde 1543 veröffentlicht, die Idee hatte er aber schon um 1509 skizziert. Digitalisat: https://www.bavarikon.de/object/bav:SBP-HSS-00000BSB00106359

Weniger bekannt ist, dass Kopernikus auch ein bedeutender Wirtschaftstheoretiker war. So beriet er u. a. im Auftrag des polnischen Königs den Preußischen Landtag in Finanzfragen, z. B. in seinen Denkschriften zum Münzwesen (https://de.wikisource.org/wiki/Denkschrift_%C3%BCber_die_M%C3%BCnze).

Geburtshaus von Frédrérik Chopin in Żelazowa Wola  (Polen)

Meisterwerke Frédéric Chopins

Der Komponist und Pianist Frédéric Chopin wurde 1810 in dem Weiler Żelazowa Wola (65 Einw.) geboren. Chopin litt an Tuberkulose und starb 1849 in Paris. Zu Chopins bekanntesten Werken zählen die zwei Klavierkonzerte, die 21 Nocturnes sowie das Regentropfen-Prélude, das er 1838 auf Mallorca während eines Urlaubs mit George Sand komponierte. Es zählt zu dem bedeutenden Klavierzyklus von 24 Préludes (entstanden 1836–39). Sein Geburtshaus in Żelazowa, inzwischen Museum, ist besuchbar. Webseite: https://www.polen.travel/de-at/museum/geburtshaus-von-fryderyk-chopin-in-zelazowa-wola-dom-urodzenia-fryderyka-chopina-w-zelazowej-woli

Poland Bydgoszcz Rejewski monument

Dokumente der Polnischen Funkaufklärung aus der Zeit der Schlacht bei Warschau (1920)

Polen brachte exzellente Mathematiker hervor, darunter bedeutende Kryptologen. So gelang es dem Biuro Szyfrów (Chiffren-Büro) im Jahr 1919, den russischen Geheimcode zu entschlüsseln. Bereits 1932, Jahre vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, schaffte der Mathematiker Marian Rejewski (1905–1980) den Bruch der deutschen Enigma-Maschine, mit der die Wehrmacht ihre Funksprüche verschlüsselte (Weltdokumentenerbe seit 2017).

Zwei Eintragungen des Weltdokumentenerbes beschreiben das Warschauer Ghetto aus unterschiedlicher Perspektive:

Warsaw Uprising - Getto at Bonifraterska Street by Karpinski 3

Archivbestände aus dem Warschauer Ghetto

1940 trennten die Nazis durch eine 18 km lange Mauer ein 3,5 km² großes Stadtgebiet westlich der Warschauer Altstadt ab. In diesem Warschauer Ghetto mussten insgesamt rund 500.000 Juden auf ihren Transport in das Vernichtungslager Treblinka warten. Übervölkerung und Nahrungsmangel ließen viele verhungern oder erkranken. Die Zustände im Warschauer Ghetto wurden im Ringelblum-Archiv, das in Kisten und Milchkannen versteckt war, dokumentiert. Einer der Mitarbeiter des Archivs war der deutsche Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Ihm gelang die Flucht und das Ausharren im Untergrund. Das Ringelblum-Archiv befindet sich heute im Jüdischen Historischen Museum (http://www.jhi.pl/), (Weltdokumentenerbe seit 1999).

Bericht des SS-Gruppenführers Jürgen Stroop zur Niederschlagung des Aufstandes im Warschauer Ghetto

Der Aufstand im Warschauer Ghetto ab dem 19. April 1943 wurde unter dem deutschen Befehlshaber Jürgen Stroop niedergeschlagen und das Ghetto anschließend dem Erdboden gleich gemacht. Stroob fertigte einen Bericht zur Niederschlagung in dreifacher Ausführung an, von denen zwei Exemplare erhalten sind. Neben dem Text- gibt es einen Bildteil (Link). Zu den bekanntesten Bildern zählt das „Foto des Jungen aus dem Warschauer Ghetto„. (Weltdokumentenerbe seit 2017)

Podpisanie Porozumień Sierpniowych w Szczecinie

21 Forderungen von Danzig

Im Dezember 1970 fanden in Polen wegen der Inflation mehrere Streiks statt, bei denen offiziell 45 Menschen starben. Im Jahr 1980 fanden in Polen erneut Streiks statt. Zu den 21 Forderungen von Danzig“ zählen u. a. Lohnerhöhungen und ein Denkmal für die Opfer von 1970. Bekannt wurden die August-Streiks auf der Danzig Werft. (Ähnliche Forderungen gab es in Stettin, Bad Königsdorff-Jastrzemb / Jastrzębie-Zdrój und im Hüttenwerk Kattowitz / Huta Katowice.)

Im August 1980 wurden die Streiks beendet, nachdem Regierung und Streikende Abkommen unterzeichnet hatten. Auf der Danziger Werft entstand die Gewerkschaft Solidarność. Einer der Anführer, Lech Wałęsa, erhielt 1983 den Friedensnobelpreis (Weltdokumentenerbe seit 2003).

Weitere Dokumente sind (in Klammern Jahr der Erklärung zum UNESCO-Dokumentenerbe):

  • Erklärung der Konföderation von Warschau zur Glaubensfreiheit vom 28. Januar 1537 (2003),
  • Codex Suprasliensis: eine Handschrift (11. Jh.) in altslawischer Sprache; aufgeteilt auf Polen (151 Blätter), Slowenien (118) und Russland (16). Digitalisat.
  • Archive der Komission für Nationale Bildung: Diese Kommission war quasi das erste Bildungsministerium der Welt (2007),
  • Archive des literarischen Instituts „Kultura“ in Paris. Die Kultura, Zeitschrift der Exil-Polen, erschien 1947–2000 in Paris.
  • Radzwill-Archive und Sammlung der Bibliothek Njaswisch (2009),
  • Archiv des Warschauer Rekonstruktionsbüros (2011),
  • Friedensverträge (Ahdnames) von Mitte 15. bis Ende 18. Jh. zwischen dem Königreich Polen und dem Osmanischen Reich (2013),
  • Sammlungen der Bibliothèque Polonaise des Adam-Mickiewicz-Museum in Paris (2013),
  • Akten und Bibliothek der Brüder-Unität (2015),
  • Dokumente zur Gründung der Union von Lublin (2017).

Immaterielles Kulturerbe in Polen

Zum immateriellen Kulturerbe in Polen zählen:

UNESCO-Welterbe in Polen. Statistik

Anteil des Weltkultur- und Weltnaturerbes am UNESCO-Welterbe in Polen

In Polen gibt es 17 Welterbestätten:

    • 15 zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das entspricht einem überdurchschnittlichen Anteil von 88,24 % am UNESCO-Welterbe in Polen (Welt: 77,73 %; Deutschland: 94 %; Vatikan: 100 %; Australien: 20 %).
    • Zwei Stätten zählt zum UNESCO-Weltnaturerbe. Das entspricht 11,76 % und ist ein unterdurchschnittlicher Wert (Welt 18,89 %; Deutschland: 5,9 %; Australien: 60 %).

Es gibt kein gemischtes* UNESCO-Welterbe in Polen (Welt: 3,38 %; Deutschland: 0 %; Griechenland: 11 %; Australien: 20 %). * Weltkultur- und Weltnaturerbe

Land

Anteil des Weltkulturerbes am Welterbe

Anteil des Weltnaturerbes am Welterbe

Polen

88.24%
11.76%

Welt

77.73%
18.89%

Deutschland

94%
6%

Einwohner*innen pro UNESCO-Welterbe in Polen

In Polen leben rund 38.400.000 Einwohner*innen.

    • 2,56 Mio. Personen teilen sich ein Weltkulturerbe (Welt: 8,4 Mio.; Deutschland: 1,73 Mio.; Nigeria: 100 Mio.; Vatikanstadt: 0,000415 Mio.).
    • 19,2 Mio. Personen teilen sich ein Weltnaturerbe (Welt: 34,6 Mio.; Deutschland: 27,7 Mio.; Indien: 193 Mio.).
    • Insgesamt teilen sich ca. 2,26 Mio. Personen ein Welterbe (Welt: 6,5 Mio., Deutschland: 1,6 Mio.).

Polen hat – gemessen an der Bevölkerungszahl – eine weit überdurchschnittliche Welterbe-Dichte.

Land

Personen (Mio.) pro Weltkulturerbe

Personen (Mio.) pro Weltnaturerbe

Polen

2,56
19,2

Welt

8,4
34,6

Indien/Nigeria

Nigeria: 100
Indien: 193 (aus Darstellungsgründen Balkenlänge bei 100 geschnitten)

Fläche pro UNESCO-Welterbe in Polen

Bei einer Staatsfläche von 312.685 km²  kommen auf ein UNESCO-Welterbe in Polen 18.393 km² (Welt: 117.598 km²; Deutschland: 7.002 km²; Russland: 700.000 km²; Vatikan: 0,22 km²). Es kommen auf:

    • ein UNESCO-Weltkulturerbe in Polen 20.846 km² (Welt: 151.282 km²; Deutschland: 7.440 km²; Russland: 900.000 km²; Vatikan: 0,22 km²)
    • ein UNESCO-Weltnaturerbe in Polen 156.343 km² (Welt: 622.477 km²; Deutschland: 119.040 km²; Russland: 1.554.386 km²; Schweiz: 10.319 km²)

Polen hat eine deutlich überdurchschnittliche Welterbedichte in Bezug auf die Staatsfläche.

Land

Fläche pro Weltkulturerbe

Fläche pro Weltnaturerbe

Polen

103.000 km²
156.343 km²

Welt

151.282 km²
622.477 km²

Deutschland

119.040 km²

Russland

900.000 km²
1.554.386 km² (Balken aus Darstellungsgründen bei 1. Mio. geschnitten)

Datengrundlage:

UNESCO-Welterbe in Polen besuchen

Flag of Poland

Polen Flagge

Die Flagge wurde 1919 angenommen, allerdings war sie bereits beim Novemberaufstand 1830 in Gebrauch. Damals war Polen unter seinen Nachbarn aufgeteilt. Der Aufstand, der v. a. von Kadetten (u. a. Ludwik Mierosławski) ausging, richtete sich erfolglos gegen die russische Besatzung. Rot und Weiß waren die Farben von Polen-Litauen: Das Wappen des polnischen Königreichs zeigte einen weißen Adler auf rotem Grund; dieselben Farben hatte das Wappen des Großherzogtums Litauens (weißer Ritter auf rotem Grund). Von 1569 bis 1795 waren beide Reiche vereint.

Aktuelle Reiseinfos Polen

Landesinfo Polen (Polska)

  • Einwohner*innen: 38.180.000
  • Fläche: 312.696 km²
  • Landeshauptstadt: Warschau
  • Großstädte: Warschau (Warszawa; 1.750.000); Krakau (Kraków; 775.000), Lodz (Łódź; 695.000), Breslau (Wrocław; 641.000), Posen (Poznań, 540.000), Danzig (Gdańsk; 470.000)
  • Nachbarländer: Deutschland, Russland, Litauen, Belarus, Ukraine, Slowakei, Tschechien
  • Höchster Berg: Meeraugspitze (Rysy; 2499 m)
  • Hauptgewässer: Weichsel, Oder, Warthe, Bug; Ostsee, Spirdingsee (Śniardwy; 114 km²), Mauersee (Mamry; 104 km²), Lebasee (Jezioro Łebsko; 75 km²)

UNESCO-Welterbe in der Nähe Polens

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