UNESCO-Welterbe in Albanien: 4 Sehenswürdigkeiten

Butrint. Venezianisches Kastell (UNESCO-Weltkulturerbe in ALbanien). Venetian Castle

UNESCO-Welterbe in Albanien – Überblick

Zum UNESCO-Welterbe in Albanien zählen vier Welterbestätten (Stand 2023):

  • Das UNESCO-Weltkulturerbe in Albanien umfasst zwei Stätten.
  • Das UNESCO-Weltnaturerbe in Albanien besteht aus einer Stätte.
  • Das gemischte UNESCO-Welterbe in Albanien – und Nordmazedonien – ist der Ohridsee, der zugleich eine grenzüberschreitende Welterbestätte ist.

Das UNESCO-Weltdokumentenerbe in Albanien besteht aus zwei purpurfarbenen Pergamentschriften.

Das immaterielle Welterbe in Albanien umfasst zwei Kulturformen.

Albanien & Nordmazedonien – Karte

UNESCO-Weltkulturerbe in Albanien – Liste

BButrint: Blick nordostwärts auf Agora mit Theater (im Tal) und Akropolis (auf dem Berg); UNESCO-Welterbe in Albanien
Butrint Karte (UNESCO-Welterbe in Albanien) de

Butrint

An der südalbanischen Küste liegt der Nationalpark Butrint (94,24 km²). Er umfasst den Butrintsee (16,3 km²), der durch den natürlichen Vivar-Kanal mit der Adria verbunden ist. 

  • Am Nordufer ragt eine Halbinsel in den Kanal. Auf ihr liegt die Ruinenstadt Burint an einem bewaldeten Hügel. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen zahlreiche Relikte der Griechen, Römer und Venezianer: mehrere Tempel, zwei Bäder, der Trikonchos-Palast, Teile der Stadtmauern (mit See-, Löwen- und Westtor) und ein Amphitheater.
  • Am Südufer des Kanals liegt eine dreieckige venezianische Festung. Eine Fähre verbindet beide Ufer.

Webseite: https://www.butrintfoundation.co.uk/

Gjirokastra (UNESCO-Welterbe in ALbanien)
Berat: Blick von der Burg westwärts auf Gorica (UNESCO-Welterbe in Albanien) Berat: Burgviertel (UNESCO-Welterbe in Albanien)

Historische Zentren von Berat und Gjirokastra

Die serielle Welterbestätte besteht aus zwei Städten, die durch die osmanische Architektur geprägt sind:

  • Die Stadt Berat (ca. 35.000 Einw.) liegt am Fluss Osun. Zum Welterbe zählen drei Stadttteile:
    • am Westufer Gorica;
    • am Ostufer im Tal Mangalem und auf dem Berg das Burgviertel (mit Zitadelle, Roter und Weißer Moschee, Kirchen, zahlreichen Wohnhäusern und gut erhaltener Stadtmauer).
  • Gjirokastra (ca. 19.800 Einw.) liegt südlich von Berat im Drino-Tal, nahe der albanisch-griechischen Grenze. Der Name leitet sich wohl vom griechischen Argyrokastro ab, was „Silberstadt“ bedeutet. Zum Welterbe zählen die Altstadt im Tal (mit Basara-Moschee und Tekke-Moschee, Zekate-Haus) und die langgestreckte Festung („Kalaja e Gjirokastrës„) auf dem Berg südlich der Altstadt. Sie wurde im 12. Jh. erbaut und mehrfach erweitert. Webseite: https://gjirokastra.org/

Gemischtes UNESCO-Welterbe in Albanien & Nordmazedonien

Blick auf die Altstadt von Ohrid mit der Festung von Ohrid. Самуилова крепост, Охрид, Македония
Jovan Kaneo and the lake Albanisches Fischerdorf Lin am Ohridsee (gemischtes UNESCO-Welterbe in ALbanien)

Natur- und Kulturerbe der Ohrid-Region

Durch den Ohridsee (ca. 350 km²) verläuft die Grenze zwischen Albanien (Südwesten) und Nordmazedonien (Nordosten). Der See ist mit mindestens 1,3 Millionen Jahren der älteste See Europas. Einige Tier- und Pflanzenarten gibt es nur im Ohridsee, z. B. die Ohridforelle. Webseite: https://www.naturerlebnis-albanien.de/nationalparke/schutzgebiet-pogradec-ohridsee/

Die zwei größten Städte am See sind: 

  • Ohrid / Охрид (39.000) in Nordmazedonien war religiös-geistiges Zentrum und kurzzeitig Hauptstadt des Ersten Bulgarenreiches. Die Altstadt wird überragt von der Zitadelle von Ohrid. Sehenswert sind die Sophienkirche (mit Fresken) und das St.-Kliment-Kloster.
  • Pogradec (ca. 21.000 Einw.) in Albanien liegt am Südufer des Sees. Nordwestlich befinden sich die Königsgräber von Selca e Poshtme (4. Jh. v. Chr.); sie sind seit 1996 Kandidaten für das UNESCO-Welterbe.

Sehenswert sind das Dorf Tushemisht mit dem sehr kleinen Drilon Nationalpark (= Landschaftspark mit Karstquellen) und das Fischerdorf Lin (mit spätantikem Mosaik); beide in Albanien.

UNESCO-Weltnaturerbe in Albanien & Nordmazedonien

Panoramic view of Shebenik-Jabllanicë National Park from Black Stone Peak
Albanien: Gash-Tal (Lumit i Gashit); UNESCO-Weltnaturerbe in Albanien. Ahu tree Albanien: Gash-Tal (Lumit i Gashit); UNESCO-Weltnaturerbe in Albanien

Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas

Zur transnationalen Welterbestätte zählen Buchenwälder in 18 europäischen Ländern, davon zwei Wälder in Albanien:

  • Das Schutzgebiet Lumi i Gashit (12,6 km²) in Nordalbanien an der Grenze zum Kosovo und zu Montenegro. Die Welterbestätte reicht vom Dreiländereck bis zum Oberlauf des Gash im Süden, der durch ein z. T. canyonartiges Tal fließt. Der höchste Berg heißt Maja Bogiçaj (2.405 m).
  • Der Nationalpark Shebenik-Jablanica (340 km²) liegt in Ostalbanien an der Grenze zu Nordmazedonien. Ein 21,3 km² großer Buchenwald zählt zum Welterbe. Webseite: https://www.naturerlebnis-albanien.de/nationalparke/shebenik-jabllanice-nationalpark/

In den Nachbarländern gibt es ebenfalls Wälder, die zum Welterbe zählen oder dafür kandidier(t)en, z. B. in Bosnien-Herzegowina und in Nordmazedonien (siehe unten).

Buchenwald im Dlaboka-Tal(UNESCO-Weltnaturerbe in Nordmazedonien). Кораб, водопад
Korab-Wasserfall im Mavrovo-Nationalpark (UNESCO-Weltnaturerbe in NOrdmazedonien) Korabski-vodopad-MK

In Nordmazedonien zählt ein Buchenwald im Dlaboka-Tal zum Welterbe (Kernzone: 1,9 km²; Pufferzone: 2,3 km²). Das Tal liegt im (Mavrovo-Nationalpark; 731 km²). Vom Korab-Wasserfall (138 m) fließt der Dlaboka-Fluss ostwärts. Große Waldgebiete wurden in der Vergangenheit für die Schafsweide abgeholzt. 

Der Park reicht bis zur Grenze zu Albanien. Im Park liegen der Mavrovostausee (13,7 km²), das schöne Dorf Galičnik (48 Einw.), das Kloster Sveti Jovan Bigorski (https://bigorski.org.mk/) und der Berg Korab (2.754 m oder 2.764 m). Er liegt direkt auf der Grenze zwischen Albanien und Nordmazedonien und ist der höchste Berg beider Staaten. Sie machen aber unterschiedliche Angaben zur Höhe. Webseite: https://npmavrovo.org.mk/

UNESCO-Biosphärenreservate in Albanien & Nordmazedonien

In Albanien und Nordmazedonien gibt es ein UNESCO-Biosphärenreservat, das sich beide Staaten teilen:

Blick vom Galičica-Gebirge (Nordmazedonien) nordwärts: links der Ohridsee, rechts der Prespasee (UNESCO-Biosphärenreservat in Albanien und Nordmazedonien). Галичица, поглед на две езера, 2011
Wildnis auf der Insel Golem Grad im Großen Prespasee (UNESCO-Biosphärenreservat in Albanien und Nordmazedonien). Островот „Голем град“ 15 Kleiner Prespasee: Blick südwärts zur Insel Agios Achillios

Grenzüberschreitendes UNESCO-Biosphärenreservat Ohrid-Prespa

Das 4.462 km² große „Ohrid-Prespa Transboundary Biosphere Reserve“ liegt in Albanien und Nordmazedonien. Es umfasst das UNESCO-Welterbe Ohrid-See (siehe oben), Gebiete nördlich und südlich des Ohrid-Sees sowie teilweise den benachbarten Großen Prespa-See. Diesen teilen sich Albanien, Nordmazedonien und Griechenland.

Ohridsee und Großer Prespasee sind unterirdisch miteinander verbunden: Aus dem Prespasee (273 km²) strömt unterirdisch Wasser 15 km nordwestwärts, tritt am Kloster Sveti Naum in einem Feuchtgebiet in den Ohridsee und verlässt ihn durch den Schwarzen Drin.

Der griechische Anteil des Großen Prespasees zählt nicht zum Biosphärenreservat. Allerdings liegt der südlich anschließende Kleine Prespasee (45,4 km²) im griechischen Nationalpark Prespes (Siehe: https://www.discovergreece.com/de/macedonia/prespes). Dieser ist Kandidat für das gemischte Welterbe in Griechenland unter dem Titel: „Das Gebiet der Prespaseen: Großer und Kleiner Prespasee inklusive byzantinischer und postbyzantinischer Denkmäler“ (https://whc.unesco.org/en/tentativelists/5864).

UNESCO-Weltdokumentenerbe in Albanien

Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe in Albanien zählt ein Dokument:

  • Codex Purpureus Beratinus (2005): zwei Handschriften (6. Jh.; 9. Jh.) auf purpurfarbenem Pergament.

Immaterielles Kulturerbe in Albanien

Das immaterielle Kulturerbe in Albanien umfasst bislang zwei Kulturformen:

UNESCO-Welterbe in Albanien besuchen

Landesinfos Albanien

  • Einwohner*innen: 2.800.000
  • Fläche: 28.748 km²
  • Hauptstadt: Tirana
  • Großstädte: Tirana (420.000), Durrës (113.000), Vlorë (79.000)
  • Höchster Berg: Korab (2.754 m (albanische Angaben); 2.764 m (nordmazedonische Angaben)
  • Hauptgewässer: Drin (282 km), Vjosa (272 km), Devoll (196 km), Shkumbin (181 km), Osum (161 km); Adria (580 km²), Skutarisee (368 km²), Ohridsee (349 km²), Fierza-Stausee (72 km²)
Flagge Albaniens. Flag of Albania

Flagge Albaniens

Albaniens Flagge zeigt in der Mitte einen schwarzen Doppeladler auf rotem Grund. Der Adler trägt 25 Federn; Vorbild war nämlich ein Wappen des Nationalhelden Skanderbeg (1405–68), der 25 Jahre für die Unabhängigkeit Albaniens vom Osmanischen Reich gekämpft hatte. Dessen Geschlecht, die Kastrioti, führten im Wappen einen (gekrönten) Doppeladler auf rotem Grund – darüber ein gelber Stern auf blauem Grund. Der Doppeladler auf rotem Grund wurde seit dem 19. Jh. für Flaggen genutzt; die aktuelle Flagge Albaniens wurde 1992 angenommen.

Der Doppeladler war im 15. Jh. Wappentier der letzten Kaiserdynastie des Byzantinischen Reiches und ab 1433 des Heiligen Römischen Reiches; später auch Russlands, Österreichs und der Mönchsrepublik Athos in Griechenland.

UNESCO-Welterbe in Albaniens Nähe

Das UNESCO-Welterbe in Albanien zählt zum UNESCO-Welterbe in Europa. In der Nähe Albaniens befinden sich mehrere Welterbestätten:

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