Die Ost- und Südostgrenze des Kontinents Europa wurden in der Vergangenheit unterschiedlich bestimmt (siehe Karte).
Die UNESCO teilt die Welt in mehrere Regionen auf. Die in Europa liegenden Staaten bilden – mit Israel, Kanada und den USA – die Region „Europa und Nordamerika“ (https://whc.unesco.org/en/list/?search=&id_search_region=1&order=country). Die UNESCO zählt zu Europa u. a. Russland und die Türkei (beide liegen mehrheitlich in Asien) sowie die Kaukasus-Staaten Armenien, Aserbaidschan und Georgien.
UNESCO-Welterbe in Europa. Liste
In der Liste sind nur solche europäischen Länder aufgeführt,
die mindestens ein UNESCO-Welterbe haben, und
zu denen ein auf welterbetour.de ein Artikel vorliegt.
UNESCO-Welterbe in Albanien & Nordmazedonien
Albanien, an der Küste der Adria gelegen, vereinigt das Kulturerbe der Griechen, Römer, Byzantiner, Venezianer und des Osmanischen Reichs auf einzigartige Weise. Mit Nordmazedonien teilt sich Albanien den Ohridsee, den ältesten See Europas.
UNESCO-Welterbe im Baltikum (Estland, Lettland, Litauen)
Zum Welterbe in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen zählen die drei Hauptstädte (Tallinn, Riga und Vilnius), der Struve-Bogen sowie die Kurische Nehrung mit Europas höchster Wanderdüne.
Das UNESCO-Welterbe in Belarus (Weißrussland; 207.595 km², 9,4 Mio. Einw.) umfasst einen der letzten Urwälder Europas sowie eine der ältesten Jesuitenkirchen der Welt: die barocke Fronleichnamskirche in Njaswisch, erbaut ab 1584 von einem Italiener nach dem Vorbild der Kirche Il Gesù in Rom.
Ein Blütenmeer an der Nordsee erstreckt sich in Europas Hauptstadt: Zum UNESCO-Welterbe in Belgien (32.545 km²; 11,6 Mio. Einw.) zählen u. a. der Große Platz in Brüssel, die Altstadt von Brügge und der Sophienwald. Auf der Kandidatenliste steht u. a. das Schlachtfeld von Waterloo.
Drei Welterbestätten Dänemarks (42,933 km2; 5,9 Mio. Einw.) befinden sich in Nordamerika auf Grönland. In Kontinental-Dänemark steht u. a. die Zollstation Schloss Kronborg, in dem Shakespeares „Hamlet“ spielt.
Deutschland (357,022 km2 ; 83 Mio. Einw.) hat die zweitmeisten Welterbestätten Europas. Der Aachener Dom ist die erste UNESCO-Welterbestätte Europas (Nr. 3 der Welterbeliste – nach den Galápagosinsel und Quito). Deutschland war bis 2022 das einzige Land der Welt mit aberkanntem Weltkulturerbe (Dresdner Elbtal).
Das Vereinigte Königreich (243.789 km²; 67,5 Mio. Einw.) ist seit 2022 mit Deutschland das einzige Land weltweit mit aberkanntem Weltkulturerbe: Liverpool wurde von der Welterbeliste gestrichen. Auf ihr bleiben u. a. der Tower von London, Stonehenge oder das ehemals größte Teleskop der Welt.
Nicht nur gotische Kathedralen oder prächtige Schlösser (Versailles), sondern auch kleine Holzhütten zählen zum Welterbe in Frankreich: An der Côte d’Azur (643.427 km2; 65 Mio. Einw.) steht Le Cabanon, das Gartenhäuschen des Architekten Le Corbusier. Er hat europa- und weltweit zahlreiche Bauten der Moderne errichtet.
An der Grenze Europas zu Asien, im Südkaukasus, liegt Georgien (69.700 km2; 3,8 Mio. Einw.). Zum Welterbe zählen Bergdörfer mit Wehrtürmen, alte Klöster und subtropische Lorbeerwälder.
Der Name „Europa“ entstammt der griechischen Mythologie. Zum Welterbe in Griechenland (131.957 km2; 10,4 Mio. Einw.) zählen die Akropolis von Athen, Olympia, der Berg Athos oder die Ruinen von Philippi, die älteste christliche Gemeinde Europas.
Das UNESCO-Welterbe in Irland (70.273 km², 5,2 Mio. Einw.) zählt zwei Stätten: die Klosterinsel Great Skellig und riesige Megalithanlagen. (Die „Straße der Riesen“ (Giant’s Causeway) ist ein Naturwelterbe und liegt in Nordirland.)
Neue Inseln tauchen bei Island (103.000 km2; 0,37 Mio. Einw.) aus dem Atlantik empor, z. B. die Vulkaninsel Surtsey (UNESCO-Weltnaturerbe). Dort kann man die Besiedlung von Neuland gut studieren.
Italien (301.340 km2; 59 Mio. Einw.) ist europa- und weltweit das Land mit den meisten Welterbestätten und vielleicht auch den schönsten: z. B. Rom, Florenz, Pisa, oder Venedig. Die Lagunenstadt ist aber auch ein Beispiel für Overtourism.
Von Venedig gelangt man auf dem Seeweg zum Welterbe in Kroatien (56.594 km2; 4,0 Mio. Einw.). Es umfasst mehrere Adria-Hafenstädte, z. B. Dubrovnik und Split, sowie venezianische Festungen.
In Luxemburg (2.586 km2; 0,6 Mio. Einw.) haben mehrere europäische Institutionen ihren Sitz neben (oder über) dem einzigen Welterbe: die Kassematten, Mauern und Festungen von Luxemburg-Stadt, genannt „Gibraltar des Nordens“.
In Montenegro (13.812 km2; 0,6 Mio. Einw.) gibt es beeindruckende Küstenlandschaften, z. B. die fjordartige Bucht von Kotor, und nicht minder beeindruckende Gebirge, z. B. der tiefste Canyon Europas (bis 1.300 m tief) im Nationalpark Durmitor.
Das Welterbe in den Niederlanden (41.543 km2; 17,5 Mio. Einw.) ist geprägt durch den Kampf des Menschen gegen das Wasser mithilfe der Windmühlen, die das Land trocken halten. Welterbe sind auch die Graachten Amsterdams oder das Wattenmeer.
Zum UNESCO-Welterbe in Österreich (83.871 km2; 8,9 Mio. Einw.) zählen die Altstädte von Wien, Salzburg und Graz, Buchenurwälder sowie Europas westlichster Steppensee, der Neusiedler See an der Grenze zu Ungarn.
Europasgrößter Backsteinbau, die Marienburg, steht in Polen. Das Welterbe in Polen (312.685 km2; 38,3 Mio. Einw.) umfasst außerdem die Altstädte von Krakau, Warschau und Thorn, sowie das Vernichtungslager Auschwitz II. Buchenurwälder erstrecken sich an der polnisch-belarusischen Grenze.
Prächtige Klöster, Portos Altstadt oder der Lorbeerwald auf der Atlantikinsel Madeira zählen zum abwechslungsreichen UNESCO-Welterbe in Portugal (92.090 km2; 10,3 Mio. Einw.), das westlichste Land Kontinentaleuropas.
Das UNESCO-Welterbe in Rumänien (238.400 km2; 19,3 Mio. Einw.) umfasst mehrere Sehenswürdigkeiten in Siebenbürgen, z. B. die Kirchenburg Birthälm, sowie das Donaudelta (Europas zweitlängster Fluss nach der Wolga). Auf der Roten Liste steht eine der ältesten Goldminen Europas.
Das UNESCO-Welterbe Russlands (17.098.242 km2; 145,1 Mio. Einw.) ist zweigeteilt: Die Kulturerbestätten liegen in Europa, die riesigen Weltnaturerbestätten hingegen in Asien (z. B. der Baikalsee). Zum Welterbe in Moskau zählen der Kreml und der Rote Platz mit der Basilius-Kathedrale.
Großes plante der Kleinstaat San Marino (61 km2; 33.800 Einw.): Das gesamte Staatsgebiet sollte gemischtes Welterbe werden. Die UNESCO erklärte nur die Hauptstadt auf dem Berg Titano zum Kulturerbe.
Mehrere Schwedenhäuser sind UNESCO-Welterbe. Das Schwedenrot gewann man im Kupferbergwerk Falun, das ebenfalls zum Welterbe in Schweden (450.295 km2; 10,4 Mio. Einw.) zählt.
Im Herzen Europas liegt die kleine Schweiz (41.277 km2; 8,7 Mio. Einw.). Kulturerbe sind u. a. die Altstadt Bern, Weinberge am Genfersee oder zwei Bahnstrecken (Bernina-Bahn). Zum Weltnaturerbe zählt u. a. der größte Gletscher der Alpen: der Aletschgletscher.
In Spanien (505.370 km2; 47,4 Mio. Einw.) gibt es fast 50 Welterbestätten, z. B. maurische Architektur (Alhambra, Córdoba), Werke von Gaudí (Sagrada Família), Relikte der Römer, der Wallfahrtsort Santiago de Compostela und mehrere Klöster und Altstädte. Ibiza ist ein Beispiel für die seltene Kategorie eines gemischten Welterbes: Dazu zählen die Oberstadt von Eivissa (Ibiza-Stadt) und die Meergraswiesen zwischen Ibiza und Formentera.
Zum Welterbe in Tschechien (78.867 km2; 10,5 Mio. Einw.) zählt die Altstadt von Prag, ein malerisches Dorf, das jüdische Viertel von Trebitsch sowie drei „Bedeutende Kurstädte Europa“: Franzensbad, Karlsbad und Marienbad.
In der Türkei (783.562 km2; 84,8 Mio. Einw.), liegt die größte Stadt Europas: Istanbul mit 14,8 Mio. Einwohner*innen und einem großartigen UNESCO-Welterbe (Hagia Sophia, Süleymaniye-Moschee, Topkapı-Palast, Theodosianische Landmauer). Zum Welterbe zählen u. a. Troja, Pergamon und die Felsenstädte in Kappadokien.
Die Ukraine (603.550 km2; 43,5 Mio. Einw.) ist das größte vollständig in Europa liegende Land. Die meisten Welterbestätten liegen in der Westukraine, z. B. die ehemalige Residenz der orthodoxen Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens in Tschernowitz oder die Altstadt von Lemberg.
Der einwohner- und flächenmäßig kleinste Staat der Welt (0,44 km²; 510 Einw.) ist das einzige Land, dessen gesamte Staatsfläche zum Welterbe erklärt wurde. Die extraterritorialen Bereiche bilden ein zweites Welterbe.
UNESCO-Welterbe in Europa besuchen: eine Weltreise
UNESCO-Welterbe in Europa außerhalb Europas
Wer das UNESCO-Welterbe in Europa besuchen will, muss eine Weltreise antreten: Zum Welterbe in Europa zählen auch Welterbestätten, die sich zwar auf dem Staatsgebiet eines europäischen Staates befinden, aber geografisch nicht in Europa liegen. Somit zählen zum Welterbe in Europa u. a. Welterbestätten in oder bei: