Quedlinburg Rundgang im UNESCO-Welterbe

Altstadt Quedlinburg: Blick ostwärts auf den Schlossberg mit Stiftskirche St. Servatii

Quedlinburg Rundgang - Überblick

Der Quedlinburg Rundgang führt durch das UNESCO-Weltkulturerbe „Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg“. Start- und Endpunkt ist der Bahnhof Quedlinburg. Die Welterbetour führt zu folgenden Sehenswürdigkeiten in Quedlinburg:

  • Stiftskirche und Schloss Quedlinburg (mit dem Quedlinburger Domschatz)
  • Altstadt mit Kirchen, Stadtmauer und über 1300 Fachwerkhäusern aus mehreren Jahrhunderten
  • Museen: Klopstockhaus, Lyonel-Feininger-Galerie und Fachwerkmuseum
  • Grünanlagen (Brühl) und Gewässer

Karte Quedlinburg

Altstadt Quedlinburg

Quedlinburg (UNESCO-Weltkulturerbe), Luftbild mit Blick nordostwärts über die Altstadt

Das UNESCO-Weltkulturerbe „Stiftskirche, Schloss und Altstadt von Quedlinburg“ liegt nordöstlich des Harz-Gebirges in Sachsen-Anhalt. 922 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Die UNESCO erklärte 1994 drei Bereiche von Quedlinburg zum Weltkulturerbe:

  • das ehemalige Damenstift (Stiftskirche St. Servatius und Schloss) auf dem Schlossberg (Bildmitte),
  • die Altstadt von Quedlinburg nordöstlich des Schlossberg (oberes Bilddrittel),
  • drei weitere Bereiche: Münzenberg (am linken Bildrand geschnitten), St. Wiperti (links unten außerhalb des Bildes) und Gröpern (Viertel vor der Stadtmauer; Ecke links oben).

Der Bahnhof ist am rechten oberen Bildrand.

Im Jahr 1647 sah Quedlinburg – aus Richtung des Bahnhofs – so aus: Links der Schlossberg, dahinter der Münzenberg. Im Vordergrund führt eine Brücke über die Bode. Rund 370 Jahre später gehen wir fast den gleichen Weg:

Quedlinburg-1647-Merian.jpg
Matthias Merian: Quedlinburg 1647. Public Domain, Link

Vom Bahnhof zum Rathaus

Quedlinburg Bahnhof (Empfangsgebäude), railway station

Bahnhof Quedlinburg

Vom Bahnhof Quedlinburg (erbaut 1862) führt der Quedlinburg Rundgang geradeaus über die Bahnhofsbrücke, die den Fluß Bode überquert. Westlich der Bahnhofsstraße liegt der Aulnoye-Aymeries-Platz (benannt nach der nordfranzösischen Partnergemeinde), östlich der Friedrich-Ebert-Platz. Zwischen den Häusern Bahnhofstraße 2 und 3 führt ein Weg in die Altstadt Quedlinburgs – vorbei am Turmstumpf des Kaiserturms. Die Straße „Konvent“ führt zur Südostecke des quadratischen „Neustädter Kirchhofs“. Uns bietet sich folgender Blick auf die St. Nikolai-Kirche:

St. Nikolai-Kirche

Quedlinburg St. Nikolai 01

Barocker Hochaltar St. Nikolai

Die doppeltürmige Kirche St. Nikolai bildet das Zentrum der Quedlinburger Neustadt. Sie entstand im 12. Jahrhundert vor den Toren der damaligen „Altstadt“. Die dreischiffige Hallenkirche wurde im 13. und 14. Jahrhundert im damaligen Neubaugebiet errichtet. Die Türme sind bis zur Turmspitze rund 72 m hoch. Zu den Sehenswürdigkeiten im Inneren der evangelische Pfarrkirche zählen der barocke Hochaltar (1712, Jobst Heinrich Lessen) und die Kanzel (1731). Die mit Glockenritzzeichnungen versehene Große Glocke wurde 1333 gegossen und ist die älteste Glocke Quedlinburgs. Webseite: www.kirchequedlinburg.de/qlb/tourismus/kirchen/nikolaikirche.php

In der Nordostecke des Kirchhofs führt ein Durchgang zum Steinweg (auf dem Foto befindet sich der Durchgang hinter dem weißen Fahrzeug im Hintergrund).

Steinweg (Quedlinburg). Blick nach Norden auf Mathildenbrunnen, dahinter Gasthaus zur Goldenen Sonne

Steinweg

Der Steinweg führt durch die Quedlinburger Neustadt über den Mühlgraben zur Bockstraße, die an der Marktkirche endet. Die Kreuzung Steinweg/Pölkenstraße bildet einen dreieckigen Platz, auf dem der Mathildenbrunnen steht. An der Nordseite erhebt sich das Gasthaus „Zur Goldenen Sonne“ (Steinweg 11/12, erbaut 1621) Sehenswerte Einzelbauten am Steinweg sind das Haus zum Steinernen Gast (für das Augustinerkloster als ummauerter Hof im 13. Jh. erbaut; 1797 erneuert; Steinweg 21), die Alte Börse (erbaut 1683, Eckhaus mit Eckerker; Steinweg 23) oder das fünfstöckige Kochsche Haus mit zwei Fensterbändern (1716, Steinweg 33).

Haus zum Steinernen Gast, Steinweg 21

Quedlinburg, Steinweg 23, Alte Börse

Kochsches Haus, Steinweg 33

Hagensches Freihaus (Quedlinburger Stadtschloss) Bockstrabe 6 Klink 11 Quedlinburg im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt

Hagensches Freihaus

Der Mühlgraben verzweigt sich und bildet zwischen GutsMuthsstraße und Stobenstraße eine Insel. Über sie führt die Straße „Zwischen den Städten“ – nämlich zwischen westlicher Altstadt und östlicher Neustadt. Wenn man diese Insel verlässt, blickt man geradeaus auf das Hagensche Freihaus. Es ist benannt nach Christoph von Hagen, der das Renaissancegebäude 1564–66 errichten ließ. Es dient heute als Hotel. Das Freihaus ist einer von mehreren Adelshöfen, die in Quedlinburg erbaut wurden (z. B. Freihaus Ziegelhof oder Fleischhof).

Biegt man vor dem Hagenschen Freihaus links in die Straße Pölle, gelangt man zum GuthsMuths-Platz, auf dem das GuthsMuths-Denkmal (1904, Richard Anders) an den „Großvater des Turnens“ erinnert: Johann Christoph Gutsmuths (1759–1839), bei dem „Turnvater“ Jahn studierte. Das GutsMuths-Geburtshaus steht in der Pölle 39. Der Quedlinburg Rundgang führt aber weiter zur Marktkirche:

Marktkirche St. Benedikti

Marktkirche St. Benedikti, Innenraum, Blick zum Chor (Altstadt Quedlinburg)

Marktkirche St. Benedikti Quedlinburg

Die Marktkirche St. Benedikti (ersterwähnt 1233) ist eine gotische Hallenkirche mit Resten einer romanischen Krypta und spätgotischem Chor (15. Jh.). Sehenswert ist die Ausstattung im Chor, darunter der Hochaltar (1700), den der Architekturtheoretiker Leonhard Christoph Sturm entwarf, sowie die Kanzel (1595), der marmorne Taufstein (1648) oder das Bortfeldsche Epitaph (1576).

Seit einem Brand ist das Südturmdach niedriger. Die ehemalige Türmerwohnung im Südturm kann man besuchen. Man hat von dort einen guten Ausblick auf die Altstadt Quedlinburg. Früher registrierte man dort die Feuer- oder Rauchzeichen von den 11 Warttürmen, die in der Umgebung von Quedlinburg standen (mehr Infos: https://www.wartenverein.de/). Der Dachstuhl ist ein geschützter Lebensraum für Fledermäuse. Webseite: www.kirchequedlinburg.de

Rathaus Quedlinburg, Markt 1

Rathaus Quedlinburg

An der Nordseite des Marktes steht das efeubewachsene Rathaus. An der Südwestecke hebt ein steinerer Roland sein Schwert. Das Fachwerkhaus (1591) hat die Adresse Hoken 1. Im Hoken betrieben Kleinhändler ihr Geschäft mit Waren, die sie „verhökerten“ (Link). Im Hintergrund steht der südliche Kirchturm der Marktkirche St. Benedikti. Bevor wir den Quedlinburg Rundgang fortführen, bietet sich eine Stärkung in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants am Markt an.

Vom Rathaus zum Schlossberg

Fachwerkhaus in Altstadt Quedlinburg, Markt. IMG 1241WI

Markt

Die Westseite des Marktes wird vom ehemaligen Gildehaus der Lohgerber überragt. Das rot verputze Fachwerkhaus besitzt einen zweigeschossigen Erker und wurde Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Inzwischen reihen sich hier drei Cafés aneinander (von links): Baumkuchen Café, Schäfer’s und Café-Konditorei Gelbke. Am Baumkuchen Café biegen wir rechts in die Blasiistraße einbiegen. Zuvor noch ein Hinweis zur Straße „Steinbrücke“, die links vom Markt abgeht:

Steinbrücke

Steinbrücke Quedlinburg

Mitten in der Altstadt erstreckt sich eine rund 103 m lange Steinbrücke. Sie nimmt ihren Anfang am Südende des Marktes, wo das (abgerissene) Steinbrückentor stand. Die Brücke überquert den Nord- und Südarm des Mühlgrabens und das dazwischen liegende Gelände, das früher versumpft war. Die Steinbrücke wurde 1229 erstmals erwähnt. Die 23 Bögen sind bis heute erhalten, liegen allerdings unter dem Straßenniveau, die Brücke ist also kaum sichtbar. Nächste Station des Quedlinburg Rundgangs ist die Kirche St. Blasii. 

Innenraum der Kirche St. Blasii in Quedlinburg, Sachsen-Anhalt

St. Blasii

Die Kirche St. Blasii wurde 1222 erstmal erwähnt. Ein gotischer Neubau von 1267 wurde 1711–15  erneuert. Aus dieser Zeit haben sich die hölzernen Emporen und das Kirchengestühl erhalten. Der Quedlinburger Orgelbauer Ernst Röver hat 1905 für das Barockgehäuse die Orgel erbaut. Von Röver stammen auch Orgeln in anderen Quedlinburger Kirchen sowie im UNESCO-Welterbe Wismar. Heute dient die entweihte Kirche für Veranstaltungen, z. B. Konzerte oder Lesungen (Webseite: www.blasiikirche.de). Von der Kirche führt ein kurzer Abstecher durch die Wordgasse zum Fachwerkmuseum:

Fachwerkmuseum im Ständerbau. Wordgasse 3, Quedlinburg.

Fachwerkmuseum im Ständerbau

Im ältesten Fachwerkhaus Quedlinburgs (1346) ist das deutschlandweit einzige Fachwerkmuseum untergebracht – auf 48 m². Nach einer Sanierung haben die Fenster wieder die ursprüngliche Größe (Adresse: Wordgasse 3, Webseite: https://www.quedlinburg-info.de/de/sehenswert/museen/details/fachwerkmuseum-im-staenderbau.html). Die Bauweise von Haus Wordgasse 3 ist noch altertümlich:

Vergleich Ständerbau Rähmbau

  • Beim älteren Ständerbau reichen die Holzstützen von der Schwelle bis zur Dachtraufe, gut zu erkennen auf dem Foto. Die Etagen nennt man „Geschosse“, da die waagrechten Deckenbalken in die eingeschlitzten Ständer einschießen.
  • Beim jüngeren Rähmbau sind die Holzstützen nur jeweils ein Stockwerk hoch. So kann man auch kurzes Holz verwenden. Die meisten Fachwerkhäuser in Quedlinburg sind in Rähmbauweise errichtet.

Planung und Bau von Fachwerkhäusern lagen meist in der Hand von Zimmerleuten. Einige Quedlinburger Zimmerer sind bekannt: Wulf Götze (1593–1667), dessen Schwiegersohn Andreas Schröder (1628–1677), Martin Lange (1636 bis nach 1702) und dessen Sohn Joachim Lange (1668–1735). 

Fleischhof in Quedlinburg (UNESCO-Welterbe in Sachsen-Anhalt)

Fleischhof

Südwestlich des Fachwerkmuseums befindet sich der Fleischhof (Wordgasse 4). Der Hof gehörte den Grafen von Regenstein, die ihn der Stadt verkauften. 1316 wird die Anlage erstmals als „Fleischhof“ urkundlich erwähnt. Die Fachwerkbauten wurden im 16. Jahrhundert errichtet (Portal mit Jahreszahlen 1567 und 1595) und später umgebaut. In der Mitte des Innenhofs steht ein Taubenturm. In der Südostecke des Fleischhofs befindet sich der Überrest des Spiegelturms. Er war ursprünglich höher, besaß ein Pyramidendach mit vier Ecktürmchen und ist Teil der Stadtmauer. Das Foto zeigt den Innenhof mit Blick nach Südosten; links im Hintergrund ragt der Spiegelturm empor.

Vom Fleischhof führt der Quedlinburg Rundgang zurück zur Blasiistraße. Wir biegen links ab. Neben der Blasii-Kirche befindet sich das Mitteldeutsche Eisenbahn- und Spielzeugmuseum, das auf rund 500 m² Modelleisenbahnen, einige Puppen sowie Blechspielzeug ausstellt (Adresse: Blasiistraße 22; Webseite: www.eisenbahn-spielzeug-museum.de/home.php).

Die Blasiistraße mündet in die Hohe Straße. Wir biegen links ab und verlassen die Altstadt Quedlinburg. Links sind Reste der Stadtmauer zu erkennen.

Schlossberg

Quedlinburg - Stiftskirche St. Servatius - 2016

Eingangsbereich der Lyonel Feininger Galerie

Lyonel-Feininger-Galerie

Durch die Lange Gasse gehen wir geradeaus bis zur Weggabelung und biegen rechts in die Straße „Finkenherd“. Von ihr führt eine Sackgasse rechts zur Lyonel-Feininger-Galerie. Feininger (1871–1956) hat ab 1919 als Maler für das Bauhaus in Weimar gearbeitet. Sein Schaffen galt den Nazis als „Entartete Kunst“. Feiningers Werke gelangten nach Quedlinburg, da ein Bauhausschüler, der Quedlinburger Hermann Klumpp, Feiningers Kunstwerke vor der Vernichtung durch die Nazis gerettet hatte. (Webseite: www.feininger-galerie.de). Ein Durchgang führt zum Kloppstockhaus.

Klopstockhaus am Schlossberg

Finkenherd (Quedlinburg). Blickrichtung nach Nordwesten zum Altstadt-Zentrum. Links das Klopstock-Haus.

Vor dem Schlossberg erstreckt sich ein fast quadratischer Platz. Er heißt Schlossberg – wie auch der Innenhof oben im Schloss. Das Fachwerkhaus (1570) mit den zwei Säulen ist das Klopstockhaus, benannt nach dem Dichter Friedrich Gottlob Klopstock, der hier 1724 geboren wurde. Webseite: www.quedlinburg.de/de/museen/klopstockhaus.html

Stiftskirche St. Servatius & Schloss

Quedlinburg-Schlossberg ReiKi

Auf dem Schlossberg gründete König Otto I. 936 ein Damenstift als Wohngemeinschaft für unverheiratete Adelsdamen. Das Stift sollte die Erinnerung an Ottos Vater Heinrich I. aufrechterhalten. Heinrichs Witwe, die heilige Mathilde, leitete das Stift von 936 bis zu ihrem Tod 968. Die romanische Stiftskirche St. Servatius (1070–1129; auch St. Servatii) wurde im 14. Jahrhundert um einen gotischen Chor ergänzt.

Blick zum Altar St. Servatius (Quedlinburg)

Stiftskirche St. Servatius

Das Foto zeigt das Innere von St. Servatius mit Blick nach Osten zum Chor. Beachtenswert ist der sächsische Stützenwechsel (1 Pfeiler (rechteckige Grundfläche) – 2 Säulen (rund); im Unterschied zum rheinischen Stützenwechsel (1 Säule – 1 Pfeiler)). Das Kreuz aus Aluminium (2006) schuf Thomas Leu. Im Sommer finden in der Stiftskirche und im Schloss Konzerte statt, und zwar im Rahmen der Reihe Quedlinburger Musiksommer (http://www.quedlinburger-musiksommer.de/).

Quedlinburg Krypta der Stiftskirche St.Servatii

Krypta

Unter dem Chor befindet sich eine Krypta. Nachdem König Heinrich I. im Jahr 936 an einem Schlaganfall verstorben war, wurde er in der Krypta bestattet. Auch seine Frau Mathilde, die ihn um 30 Jahre überlebte (gest. 968), wurde dort begraben. Ihre Gebeine liegen bis heute in der Krypta, Heinrichs Gebeine sind verschollen. In der NS-Zeit wurde der Chor umgestaltet; SS-Chef Heinrich Himmler erklärte Knochen, die man 1937 am Schlossberg gefunden hatte, zu den Überresten von König Heinrich I. Jeweils am 2. Juli fanden in der Krypta Heinrichs-Feiern statt (Foto der Heinrichs-Feier 1938).

Imperiumsteppich (Quedlinburger Domschatzkammer)

Domschatzkammer

In der Domschatzkammer ist einer der wertvollsten Kirchenschätze des Mittelalters aufbewahrt: der Quedlinburger Domschatz (Fotos). Er umfasst u.a. einen Kamm (Heinrichskamm), Reliquienbehälter (Servatiusreliquiar, Heinrichsreliquiar), alle aus Elfenbein; außerdem Handschriften (u. a. Quedlinburger Italafragmente) und fünf Teppichfragmente, die zu den ältesten erhaltenen Knüpfteppichen Europas zählen. Sie entstanden um 1200. Das Foto zeigt die Fragmente I bis III. Das untere Fragment ist 93 x 355 cm groß. Zwei wertvolle Teppiche hatte man zerschnitten und als Fußmatten genutzt. Ein Kunsthistoriker erkannte 1832 den Wert der „Lumpen“. 113 Jahre später erkannte ein US-Soldat den Wert des Kirchenschatzes und zweigte 12 Teile ab. Zehn Teile kaufte man 1992 zurück – für drei Millionen Dollar. Webseite: www.domschatzquedlinburg.de

Schlossmuseum Quedlinburg: Großer Saal

Schlossmuseum Quedlinburg

In den Räumen des Stifts ist u. a. das Schlossmuseum untergebracht. Das Foto zeigt den Großen Saal. Deutlich kleiner ist der „Raubgrafenkasten„: eine Holzkiste, in der die Quedlinburger angeblich 1337 den Grafen von Regenstein gefangen hielten. Weitere Sehenswürdigkeiten sind archäologische Funde, z. B. die Goldscheibenfibel aus Groß Orden. Dieser Ort zählt zu den Quedlinburger Wüstungen. Webseite: https://www.quedlinburg-info.de/de/sehenswert/museen/details/schlossmuseum.html

Blick von der Gartenterrasse auf die Stiftskirchr St. Servatius in Quedlinburg

Garten

Auf der Ostseite des Schlossbergs liegt ein hübscher Garten mit Brunnen. Die 66 Stufen der Pastorentreppe führen an der Nordseite hinab zur Altstadt. Das Foto zeigt den Garten vom äußersten Nordosten mit Blick nach Westen. Der Baum links verdeckt den Chor der Stiftskirche. Das Fachwerkhaus rechts gehört zum Schlossrestaurant „Schlosskrug am Dom“.

Vom Schloss gelangen wir an der Westseite – vorbei an den Schlossbergklippen – zur Mühlenstraße. Diese rechts abbiegen und am Kreisel geradeaus in die Langenbergstraße. Auf der rechten Seite führt eine Treppe hinauf zum Münzenberg; alternativ kann man zwei Aufstiegen weiter nördlich folgen. Die Zufahrt erfolgt über die Straße Zwergkuhle.

Münzenberg

Münzenberg  (UNESCO-Weltkulturerbe in Sachsen-Anhalt)

Auf dem benachbarten Münzenberg gründete die Schwester von Kaiser Otto II., Mathilde*, 986 das Nonnenkloster. Die Anlage wurde während des Bauernkriegs 1525 zerstört; Handwerker und Musikanten siedelten sich ab 1576 auf dem Berg an. Von der Kirche St. Marien haben sich u. a. West- und Ostkrypta erhalten. Das Portal der Kirche hat man zweitverwendet für die St. Wiperti-Kirche. Das Münzenberg-Museum informiert über die Geschichte des Viertels (Adresse: Münzenberg 16. Eingang über Haus Münzenberg 4. Webseite: www.klosterkirche-muenzenberg.de). Vom Kreisel am Fuße des Münzenbergs führt der Quedlinburg Rundgang entlang der Wipertistraße (K 1360) zur südwestlich gelegenen Wipertikirche.

* Diese Mathilde (955–999) ist nicht zu verwechseln mit ihrer Großmutter, der heiligen Mathilde (896–968). Erstere war Äbtin, aber keine Heilige; letztere war heilig, aber keine Äbtin, wenngleich sie dem Frauenstift auf dem Schlossberg vorstand.

Von St. Wiperti zum Bahnhof

St.-Wiperti-Kirche Quedlinburg

Zum Weltkulturerbe zählt auch die Kirche St. Wiperti (südlich des Schlossbergs), eine Kirche mit Krypta aus dem 10./11. Jahrhundert. Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert schwer beschädigt und diente ab etwa 1550 als Pfarrkirche, ab 1812 als Scheune. 1955 bis 1959 rekonstruierte man die Kirche und baute das Portal der Marien-Kirche vom Münzberg ein (Webseite: www.wiperti.de). Westlich der Kirche erstreckt sich der Wipertifriedhof mit 55 Felsgrüften.

St. Wiperti, Krypta im Mittelschiff

St. Wiperti (Quedlinburg). Hauptschiff, BLick nach Osten

Der Quedlinburg Rundgang führt zurück zur Altstadt: Von der Kirche gehen wir nach Süden auf die Wipertistraße, die den Mühlgraben und den Holländergraben überquert. An der Kreuzung mit der Straße „Am Abteigarten“ führt der Quedlinburg Rundgang geradeaus in die Brühlstraße. Links liegt der Abteigarten, rechts das Waldstück Brühl.  

Abteigarten & Brühl

Abteigarten mit Blick auf das Waldstück Brühl (Quedlinburg)

Der Brühl ist ein rund 15 Hektar großes Waldstück, das von Lichtungen durchzogen ist. Im Süden und Osten reicht der Brühl bis zum Ufer der Bode. Das Foto zeigt den Abteigarten mit Blick nach Süden auf den Brühl. Vom Abteigarten geht’s in die Abteigasse, die in die Kaiser-Otto-Straße mündet. Wir biegen rechts ab, dann links in die Straße „Winkel“, die zur Wassertorstraße führt. Ein zweites Mal biegen wir rechts ab und dann links in die Straße „Im Wasserwinkel“.

Im Wasserwinkel 4 (Quedlinburg)

Wordgarten

Das Fachwerkhaus (1699) war früher eine Wassermühle und dient heute als Restaurant (Webseite: http://www.restaurant-wordhaus.de). Von dort gelangen wir durch die Grünanlage Wordgarten nordwärts zur Carl-Ritter-Straße. In dieser rechts abbiegen. Sie mündet in die Straße „Steinbrücke“. Dann gehen wir rechts durch die Heiligegeistkirche bis zur Bahnhofstraße, die zurück zum Bahnhof führt, wo der Quedlinburg Rundgang endet.

Warum ist die Altstadt Quedlinburg UNESCO-Weltkulturerbe?

Die UNESCO hat die Altstadt Quedlinburg zum Weltkulturerbe erklärt, weil eines (von zehn) Welterbe-Kriterien erfüllt sind:

„Kriterium (iv): Quedlinburg ist ein herausragendes Beispiel für eine europäische Stadt aus dem Mittelalter, in der ein hoher Anteil außergewöhnlich hochwertiger Fachwerkhäuser erhalten geblieben ist.“ (Übersetzung durch das Auswärtige Amt. Quelle: https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2415284/ccd4098c6e92147a5f4ac2b4a7fe1ab0/14-stiftskirche-schloss-und-altstadt-von-quedlinburg-data.pdf)

Führungen & Touren durch Quedlinburgs Altstadt

Die Sehenswürdigkeiten in Quedlinburg lassen sich am besten vor Ort bei einem geführten Quedlinburg-Stadtrundgang entdecken:

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UNESCO-Welterbe in der Nähe von Quedlinburg

Die Altstadt Quedlinburg zählt zum

In der Nähe von Quedlinburg liegen zwei andere Welterbestätten:

Stadtrundgänge zu UNESCO-Welterbestätten

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