Der Ibiza-Stadt-Rundgang führt durch die Altstadt (Hafenviertel, Dalt Vila) im Herzen von Ibiza-Stadt. 1999 erklärte die UNESCO mehrere Zonen auf Ibiza zum Weltkulturerbe und Weltnaturerbe „Ibiza. Artenvielfalt und Kultur“ (Webseite: http://whc.unesco.org/en/list/417).
Zum UNESCO-Weltkulturerbe auf Ibiza zählen drei Stätten:
die Ruinen der Phöniziersiedlung Sa Caleta,
die Altstadt von Ibiza-Stadt,
die Nekropole von Puig des Molins.
Zum UNESCO-Weltnaturerbe auf Ibiza zählen zwei Gebiete:
die Meerwassersalinen „Ses Salines“ und
die Seegraswiesen zwischen Ibiza und Formentera.
Alle fünf Stätten liegen an der Südküste von Ibiza, die Seegraswiesen reichen bis Formentera.
Ibiza ist eine Insel im westlichen Mittelmeer. Sie bildet mit Formentera und einigen Kleininseln die Inselgruppe der Pityusen, (abgeleitet vom griechischen Wort für Pinien: pitys), denn dort gab es einst große Pinienwälder. Die Pityusen zählen mit Mallorca und Menorca zur Inselgruppe der Balearen.
Die Bewohner*innen von Ibiza sind die Ibizenker*innen. Die balearischen Gemeinden bilden die Autonome Gemeinschaft Baleares. Über das Leben auf Ibiza informiert in deutscher Sprache der monatlich erscheinende Ibiza Kurier (Webseite: https://ibizakurier.de).
Ibiza-Stadt (Eivissa)
An der Südküste der Insel Ibiza liegt Ibiza-Stadt. Sie mit rund 50.000 Einwohner*innen die größte Stadt der Insel und deren politisches und religiöses Zentrum. Das Foto zeigt mit Blick nach Süden die Altstadt von Ibiza.
Im Vordergrund der Hafen („PortIbizaTown“) und das Hafenviertel.
Dahinter erhebt sich die Dalt Vila hinter der gewaltigen Festungsmauer: Links erkennt man die Bastion Santa Llucia an den zahlreichen Scharten für die Kanonen. Die Mauer führt zur Bastion San Joan (Bildmitte). Links davon befindet sich der Zugang. Die Festungsmauer führt rechts zur Bastion Sant Pere, die außerhalb des Bildes liegt.
Die Oberstadt wird überragt von der Kathedrale. Links von ihr befindet sich die Bastion de Santa Tecla.
Hafenviertel von Ibiza-Stadt (Eivissa)
Hafen
Das Foto zeigt mit Blick nach Westen die Promenade am Hafen. Rechts liegen einige Schiffe im Hafenbecken Ibiza Magna vor Anker. Das Monumento a los Corsarios (eingeweiht 1915, Augusto Font) erinnert daran, dass die Ibizenker nicht nur Opfer von Piraten waren, sondern einige später selbst als „Korsaren“ tätig waren. Von diesem Denkmal führt der Ibiza-Stadtrundgang südwärts zur Plaça de la Constitutió (Platz der Verfassung). Zuvor lohnt ein Abstecher durch das Hafenviertel und ein Besuch der Casa Broner. Man geht über den Zebrastreifen stadteinwärts und biegt dann nach links ab.
Casa Broner (Abstecher)
Der deutsche Architekt und Maler Erwin Broner (eigentlich: Erwin Heilbronner; 1898–1971) kam 1959 nach Ibiza und baute sich 1960 im Hafenviertel ein Wohnhaus. Die Casa Broner steht inzwischen unter Denkmalschutz und dient als Museum.Der Eintritt ist kostenlos. Adresse: Carreró de Sa Penya, 15. Webseite: https://www.eivissa.es/mace/index.php/ca/llocs/casa-broner
Broner war Mitbegründer der Künstler-Gruppe „Grupo Ibiza 59„. Mitglieder waren u. a. die Maler Hans Laabs (1915–2004) oder Heinz Tröckes (1913–97; Webseite: https://www.troekes.com/). Einige der Werke sind im Museum für Gegenwartskunst MACE ausgestellt, das in der Altstadt liegt (siehe unten).
Plaça de la Constitutió
Auf der Plaça de la Constitutió steht eine offene Markthalle (Mercat Vell, erbaut 1873), in der Früchte und Blumen angeboten werden. Das Foto zeigt (mit Blick nach Norden in Richtung Hafen) den Platz und die Markthalle, wenn man den Platz verlassen hat und die Rampe zur Altstadt hinaufgeht. Die Rampe (19. Jh.) führt über eine Zugbrücke zum Stadttor „Portal de ses Taules“.
Dalt Vila von Ibiza-Stadt (Eivissa)
Portal de ses Taules
Das Ziel in Sicht: Links oben auf der Bergspitze thront die Kathedrale. Rechts des Glockenturms befindet sich das Archäologische Museum. Und rechts davon eine Aussichtsterrasse, die einen sehr guten Ausblick über die Altstadt und den Hafen von Ibiza bietet (siehe unten).
Das Stadttor wurde 1584–85 erbaut. Die Rampe wird rechts von der Bastion San Joan flankiert.
Rastrillo
Nach dem Tor Portal de ses Taules befindet man sich in einem schmalen arkadenflankierten Hof, der „Rastrillo“ genannt wird. Dort war die Wache stationiert. Der Weg knickt rechts ab zu einem zweiten Tor. Man erreicht die Plaça de Vila.
Das Portal de ses Traules war der Hauptzugang zur Stadt; heute ist er für Fußgänger*innen reserviert. Für Autos gibt es eine Straßenzufahrt. Sie befindet sich an der anderen Seite der Bastion San Joan (d. h. weiter westlich) und führt ebenfalls zur Plaça de Vila.
Plaça de Vila
Das Foto zeigt die Plaça de Vila von dem zweiten Tor aus mit Blick nach Westen. Auf der rechten Straßenseite (außerhalb des rechten Bildrandes) befindet sich das Museum für Gegenwartskunst (Museu d’Art Contemporani d’Eivissa; abgekürzt: MACE); Webseite: https://www.eivissa.es/mace/index.php/ca/). Die Plaça de Vila bietet Gelegenheit, in einem der zahlreichen Restaurants eine Stärkung zu sich zu nehmen. Verschiedene Routen führen zur Bergspitze:
Ein langer Weg führt in zwei Richtungswechseln zur Plaça de la Catedral bei der Kathedrale:
Von der Plaça de Vila nach Osten zur Kirche Sant Domingo: Carrer de sa Carossa.
Von der Kirche Sant Domingo nach Westen zur Kirche Sant Cristòfol: Carrer General Balanzat – Carrer Perre Tur – Carrer de Joan Roman,
Von Sant Cristòfol nach Osten zur Plaça de la Catedral: Carrer de Sant Ciric – Carrer Major.
Diesen langen Weg kann man nach Belieben abkürzen auf zahlreichen Treppen oder Gässchen – oder durch zwei Tunnel.
Das Foto zeigt den ersten Abschnitt entlang der Festungsmauer. Die Straße Correr de sa Carossa führt an einer Grünanlage vorbei. Ein Denkmal erinnert an den auf Ibiza geborenen Historiker Isidor Macabich i Llobet (1883–1973): Er sitzt in Lebensgröße auf einem weißen Steinblock (siehe Foto).
Sant Domingo und Rathaus Ibiza
Das Foto zeigt den Bereich der ersten Kehre: Man kommt von rechts, läuft an den Häusern im Vordergrund nach links (d. h. ostwärts). Am linken Bildrand ist die erste Kurve zu sehen. Man umrundet das linke Haus und passiert die ehemalige KlosterkircheSant Domingo („Esglèsia de Sant Domingo“). 1585 gründeten die Dominikaner eine Niederlassung in Ibiza-Stadt; 1835 wurde das Kloster aufgelöst. Das grau-weiße Gebäude rechts der Kirche ist der zweigeschossige Kreuzgang. Hinter der Kirche befindet sich das Rathaus von Ibiza-Stadt (Webseite: https://www.eivissa.es/portal/index.php/ca/). Zuvor lohnt ein kurzer Abstecher zur Bastion Santa Llúcia.
Bastion Santa Llúcia
Die Altstadt von Ibiza ist durch mächtige Bastionen geschützt. Der italienische Architekt Giovanni Batista Calvi (Anfang 16. Jh. – 1564) war für Spanien, was Vauban für Frankreich war: ein bedeutender Militärarchitekt, der landesweit zahlreiche Festungen erbaut oder verstärkt hat. Philipp I. beauftragte Calvi 1552 mit der Planung spanischer Festungen. Zu seinen Werken zählen die Festungsmauer Karls V. (1540) auf Gibraltar sowie das Castillo de San Felipe (1554–58) in Mahón, der Hauptstadt von Menorca.
Auf der Bastion Santa Llúcia stehen vier Kanonen. Die großen Flächen der Bastion werden für Veranstaltungen und Festivals genutzt.
Von der Plaça d’Espanya am Rathaus kann man eine Abkürzung zur Katedrale durch zwei Tunnel nehmen: Zuerst durch den Rathaustunnel (Tunel al ayuntamiento) stadtauswärts und über mehrere Treppen zur Plaça Almudena. Der Kathedraltunnel (Tunel de la Catedral) endet am Fuße der Almudaina bei der Kathedrale.
Sant Cyriacus
Ein weiterer Tunnel, um nicht zu sagen: Geheimgang, ist in der kleinen Sant Ciriac-Kapelle (erbaut 1754) zu sehen. Von der Straße sieht man durch ein Gitter in den kleinen Raum und den Ausgang eines angeblichen Geheimgangs. An dieser Stelle sollen die christlichen Eroberer in die maurische Stadt eingedrungen sein, und zwar am 08. August 1235. Das ist der Gedenktag des heiligen Cyriacus (gest. ca. 303). Seit 1650 ist er der Schutzheilige der Stadt. Die Eroberung Ibizas feiert man jedes Jahr mit einem großen Festival, das mehrere Tage Anfang August dauert. (Zwei weitere Sehenswürdigkeiten sind die kleine Sant Cirica-Kapelle und das Museum Puget (museo Puget; Webseite: https://tourismus.eivissa.es/was-ist-zu-sehen/kulturelle-besichtigungen/museen/puget-museum/).
Aussichtsplattform Mirador del Rey Jaume I
Von der Aussichtsterrasse „Mirador del Rey Jaume I“ (oder auch „Mirador de la Catedral“) hat man einen wunderbaren Ausblick nach Norden auf die Altstadt von Ibiza-Stadt und den Hafen. Benannt ist sie nach König Jakob I., genannt „Jakob der Eroberer“ (1208–76). Er hat nämlich 1229–30 zunächst Mallorca von den Mauren erobert. Das maurische Ibiza ließ Jakob dann 1235 erobern.
Das maurische Ibiza
An der „Plaça de la Catedral“ (Domplatz) befinden sich mehrere Sehenswürdigkeiten. Die Karte zeigt den Stadtplan von Ibiza-Stadt zur Zeit der Mauren:
auf der Bergspitze stand die Burg („Castillo“).
Östlich vor dem Burgtor („Puerta A“) erbaute man nach der Eroberung 1235 die Katedrale Santa Maria.
Westlich erstreckt sich der maurische Palast („Almudaina„). Große Mauerteile haben sich erhalten, nach einer Kernsanierung dienen die Gebäude u. a. als Unterkunft.
Das archäologische Museum („Museu arqueològic d’Eivissa“) ist als dunkles Rechteck dargestellt.
Kathedrale Santa María de las Nieves
Die Kathedrale Santa Maria („Catedral de Santa María de las Nieves“) wurde nach der Eroberung Ibizas 1235 errichtet. Zuvor befanden sich an dieser Stelle eine Moschee, die eine Kirche und diese einen Tempel ersetzte. Die Kathedrale ist der heiligen Maria vom Schnee geweiht. Deren Gedenktag ist der 05. April. Den Innenraum der gotischen Kirche hat man später verändert.
Das Foto zeigt den heutigen Bereich vor dem Burgtor. Links sieht man die Nordwest-Ecke der Kathedrale, rechts die Türme II und III. Zwischen Kathedrale und Türmen befindet sich ein schmaler Durchgang. Von dort gelangt man zu den südlichen Bastionen und zum Kathedraltunnel.
Almudaina
Blick nach Norden auf den Almudaina-Komplex. Das Wort „Almudaina“ leitet sich ab vom arabischen Wort für Zitadelle: „al-mudayna“ (vgl. Almudaina in Palma de Mallorca oder die Almudena-Kathedrale in Madrid). Es handelte sich um den Verwaltungssitz der Mauren. Inzwischen sind die Gebäude saniert und zu einer Unterkunft ausgebaut.
Vom höchsten Punkt der Dalt Vila führt der Ibiza-Stadt-Rundgang abwärts. Ja nach Zeit, Ausdauer und Interesse bieten sich mehrere Routen an:
Auf kürzestem Wege gelangt man nordwärts – mitten durch Dalt Vila – zurück zum Hafenviertel. Als Abkürzung kann man den Rathaustunnel oder die Treppen in Dalt Vila nutzen.
Länger ist der Rundgang entlang der Stadtmauer. Die Ronda de l’Almudaina führt im Uhrzeigersinn – am Rande der Dalt Vila – entlang.
Am längsten ist der Weg über den Mühlenberg (Puig des Molins). Er führt – außerhalb von Dalt Vila – auf der kurvenreichen Straße Correr de Joan Xicó zur Nekropole, die ein weiterer Teil des UNESCO-Welterbes ist.
Puig des Molins
Das Foto zeigt den Blick von der Festung nach Westen. Ganz rechts die Bastion de Sant Jaume. Das große Gebäude ohne Dach in der Bildmitte ist die Alte Kommandantur („Antic edifici de la Comandància“), ein Gebäude der (katalanischsprachigen) Universitat de les Illes Balears (Caerrer del Calvari 1; Webseite: https://www.uib.es/es/lauib/Visitants/localitzacio/Seu-dEivissa-i-Formentera/). Dahinter erhebt sich der Mühlenberg (Puig des Molins) mit der Nekropole. Rechts die Häuserblocks auf schachbrettartigem Grundriss. Der Flughafen Ibiza liegt (nicht sichtbar) im Hintergrund am linken Bildrand.
Der Mühlenberg ist benannt nach den Windmühlen, von denen noch einige stehen. In den Felsen des Mühlenbergs schlug man seit der Besiedlung Ibizas durch die Phönizier zahlreiche Grabkammern, von denen sich rund 3000 erhalten haben. Sie sind teilweise zugänglich.
Im Monografischen Museum an der Nordseite der Nekropole sind zahlreiche Grabfunde ausgestellt. Man kann sich über die Bestattungen zur Zeit der Phönizier und der Punier informieren. Webseite: https://maef.eu/en/
Vara de Rey
Der Carrer de Joan Xicó mündet in die Südwestecke des großen rechteckigen Platzes Vara de Rey. In der Mitte des Platzes steht das Monumento Vara de Rey. Das Denkmal erinnert an den General Joaquín Vara de Rey (1841–98). Wir überqueren den Platz bis zur Nordostecke. Dort biegen wir links ab und erreichen die Südwestecke des Hafens (Ibiza Magna). Wir folgen der Hafenpromenade und erreichen das Monumento a los Corsarios. Dort endet der Ibiza-Stadt-Rundgang.
UNESCO-Weltnaturerbe auf Ibiza
Sa Caleta, die wohl älteste Siedlung der Phönizier, liegt rund 10 Kilometer westlich von Ibiza-Stadt. Auf dem Weg dorthin kann man einen Zwischenstop einlegen bei den Seegraswiesen. Beide sind Teil des UNESCO-Welterbes.
Ses Salines
Das Foto zeigt mit Blick nach Osten links die Start und Landebahn des Flughafens von Ibiza. Rechts davon das große Salzfeld (regió grossa) „ses Salines„, in der Salz gewonnen wird. Die helle Steilküste gehört zum Berg Puig des Falcó. Dahinter liegt das kleine Salzfeld („regió petita“) und der Berg es Corb Mari. Die Salzfelder von Ibiza waren im Mittelalter die bedeutendste Meersalzsaline des Mittelmeers. Das Salz wird gegenwärtig für die Fischkonservierung und als Streusalz für nordeuropäische Straßen verwendet.
Seegraswiesen
Das 15,4 km² große Naturschutzgebiet „Parque Natural de Ses Salines d’Eivissa i Formentera“ umfasst die Salinen und ein Küstengebiet mit Seegraswiesen (Webseite: https://de.balearsnatura.com/parque_natural/parc-natural-de-ses-salines-deivissa-i-formentera/). Im Mittelmeer kommt vor allem das Neptungras vor (siehe Foto). Die Bestäubung erfolgt weder durch Wind noch Insekten, sondern durch das Meerwasser. Dessen hoher Salzgehalt vertragen die Pflanzen. Die Seegraswiesen sind u. a. bedroht durch Bootsbesatzungen, die dort ihren Anker werfen.
Seegraswiesen & Algenwälder
Seegras unterscheidet sich vom ähnlich erscheinenden Seetang u. a. darin, dass dieser keine Wurzeln, sondern Hafthaare (Rhizoid) hat. Bei Seetang handelt es sich um bis zu 50 m lange Großalgen (algus: lateinisch für Seegras), die Algenwälder bilden können (siehe Foto). Die Karte unten links zeigt die Verbreitung von Neptungraswiesen. Die Karte rechts unten zeigt das Verbreitungsgebiet von Algenwäldern. In Deutschlands Gewässern gibt es keine Neptungraswiesen, aber Algenwälder (z. B. im Naturschutzgebiet Helgoländer Felssockel). In der Sargassosee vor Florida schweben die Algenwälder ohne Bodenkontakt im Wasser.
Sa Caleta
Die Phönizier waren ein antikes Volk, das an der östlichen Mittelmeerküste lebte (heute: Syrien bis Israel). Sie gründeten ab ca. 1.000 v. Chr. an den Küsten des Mittelmeers zahlreiche Kolonien, z. B. in Karthago oder auf Ibiza in Sa Caleta. Die Phönizier handelten u. a. mit Purpur, Glas und dem Holz der Libanon-Zeder. Karthago entwickelte sich zum mächtigsten Gegenspieler des Römischen Reichs. Die drei Punischen Kriege endeten mit der Zerstörung Karthagos durch die Römer im Jahr 146. Die Siedlung Sa Caleta wurde um 650 v. Chr. gegründet und bestand rund 50 Jahre. Die Phönizier gründeten eine neue Siedlung an der Stelle von Ibiza-Stadt. Von der Phöniziersiedlung Sa Caleta haben sich die Grundmauern erhalten.
Küstenbatterie Sa Caleta
Nur wenige Meter nordwestlich der Phöniziersiedlung befinden sich Relikte der jüngeren Geschichte. 1936–37, während des Spanischen Bürgerkriegs, wurde in der Mitte des Südstrandes von Sa Caleta eine Küstenbatterie erbaut. Die Batterie besteht aus drei Betonbunkern für Geschütze und einem weiteren Unterstand. Mehr Informationen unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Sa_Caleta_Coastal_Battery
Die Mutter unserer Alphabete
Ein bedeutender Beitrag der Phönizier für die Sprachen der Menschheit ist deren Alphabet. Aus ihm entwickelten sich das arabische, griechische, hebräische und auch das lateinische Alphabet, das in Deutschland und weltweit Anwendung findet.
Die Abbildung zeigt das phönizische Alphabet in der mittleren Spalte sowie die abgeleiteten Alphabete:
Spalte 1: Lateinisches Alphabet für die Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Spanisch.
Spalte 2: Griechisches Alphabet für die griechische Sprache und daraus abgeleitet für das Russische.
Spalte 4: Hebräisches Alphabet, die Sprache der Tora und der Bibel.
Spalte 5: Arabisches Alphabet, die Sprache des Koran.
Im Laufe der Geschichte von Ibiza wechselten die Besitzer:innen (Phönizier, Mauren, Katalanen) und deren Alphabete.
Warum ist "Ibiza Artenvielfalt und Kultur" UNESCO-Welterbe?
Die UNESCO hat die Artenvielfalt und Kultur von Ibiza zum Weltnaturerbe und Weltkulturerbe erklärt, weil fünf von zehn Kategorien erfüllt sind:
Kriterium (ix). Die Entwicklung von Ibizas Küstenlinie ist eines der besten Beispiele für den Einfluss, den Seegras auf die Wechselbeziehung der Ökosysteme Küste und Meer hat.
Kriterium (x): Die gut erhaltenen Seegraswiesen, die in den meisten Mittelmeergebieten bedroht sind, dienen vielen Meeresbewohnern als Lebensraum.
Kriterium (ii). Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Festung von Ibiza ist vollständig erhalten. Sie ist ein einzigartiges Zeugnis für die ästhetischen und militärarchitektonischen Prinzipien der Renaissance. Der italienisch-spanische Festungsbau übte großen Einfluss aus, vor allem auf Bau und Befestigung von Städten in der Neuen Welt.
Kriterium (iii): Die Ruinen der Phöniziersiedlung Sa Caleta und der phönizisch-punische Friedhof von Puig des Molins sind außergewöhnliche Zeugnisse für Städtebau und soziales Leben in den phönizischen Kolonien des westlichen Mittelmeers. Sie bilden eine einzigartige Quelle, sowohl bezüglich Anzahl als auch Bedeutung, für Relikte aus phönizischen und karthagischen Gräbern.
Kriterium (iv): Die Oberstadt von Ibiza ist ein herausragendes Beispiel einer befestigten Akropolis. Sie ist auf einzigartige Weise geprägt durch die Bauten der Phönizier, Araber, Katalanen und die Renaissance-Bastionen. Der lange Entstehungsprozess der Festung hat die vorhandene Bausubstanz nicht zerstört, sondern letztlich innerhalb der Mauern vereint.
Die Website www.welterbetour.de bietet Informationen zum UNESCO-Welterbe in Deutschland, Europa und der Welt. Unabhängig und kostenlos.
Das Angebot von www.welterbetour.de nutzten bislang Hunderttausende von Privatpersonen sowie öffentliche Einrichtungen (z. B. Schulen, Kultureinrichtungen) im In- und Ausland.
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