Brücken in der Speicherstadt (UNESCO-Welterbe)

2013-06-08 Projekt Heißluftballon - Highflyer DSCF0974

Brücken in der Speicherstadt Hamburg: Blick ostwärts. Im Vordergrund die Poggenmühlenbrücke, dahinter die Brücken in der Speicherstadt. Rechts Brücken über den Zollkanal, im Hintergrund die Elbe und die Elbphilharmonie. Foto: Martina Nolte, Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode)

Brücken in der Speicherstadt. Überblick

Karte UNESCO-Welterbe Speicherstadt und KOntorhausviertel in Hamburg. Map of the UNESCO World Heritage Site "Speicherstadt and Kontorhaus District with Chilehaus" in Hamburg; red: World Heritage Site; orange: buffer zone

Dpe Speicherstadt zählt zusammen mit dem Kontorhausviertel zum UNESCO-Welterbe in Hamburg.

  • Das Kontohausviertel liegt nördlich des Zollkanals. Dort stehen die großen Bürohäuser, z. B. das Chilehaus.
  • Die Speicherstadt liegt südlich des Zollkanals, der die Speicherstadt von der Altstadt trennt. Für Verbindung  sorgen die  Brücken am Zollkanal.

Im Folgenden geht es nur um die Brücken innerhalb der Speicherstadt und an deren Südgrenze. Die Brücken innerhalb der Speicherstadt, die die einzelnen Inseln verbinden, sind einander ähnlich: kürzer, niedriger und weniger aufwändig als die Brücken über den Zollkanal.

Karte Speicherstadt Hamburg

Poggenmühlenbrücke

Poggenmühle, Hamburg, Germany

Den vielleicht schönsten Blick auf die Speicherstadt hat man von der dreibogigen Poggenmühlenbrücke, die ganz im Osten liegt: Das Wasserschloss thront auf der Inselspitze, wo  Holländischbrookfleet (links) und Wandrahmfleet (rechts) zusammenfließen, eingerahmt von den langen Reihen der Speichergebäude.Die Brücke links ist die Holländischbrookfleetbrücke (siehe unten), rechts die Wandrahmfleetbrücke. Beide verdecken dahinter liegende Brücken.

Der Ausblick ist beeindruckend, besonders nachts, wenn der Verein Lichtkunst Speicherstadt die Backsteinfassaden der Speicher effektvoll ausleuchtet (www.lichtkunst-speicherstadt.de).

Wandrahmsfleetbrücke, Holländischbrookfleetbrücke: nüchtern & funktional

Hamburg Speicherstadt Hollaendischbrookfleetbruecke 02

Bei einigen Brücken im Osten der Speicherstadt liegen die Verkehrsflächen für Fußgänger und Fahrzeuge vereint zwischen den Brückenbögen. Die Geländer sind schlicht, sie bestehen aus drei Reihen horizontaler Stahlstangen. Die Holländischbrookfleetbrücke wurde 1902 erbaut.

Sandbrücke: schöne Geländer

Sandbrücke übers Brooksfleet

Die Brücken in der Mitte der Speicherstadt weisen eine andere Konstruktion auf. Bei ihnen sind die Verkehrsflächen für Fußgänger und Straßenverkehr getrennt: Zwischen den zwei Brückenbögen befindet sich die Fahrbahn, während an den Außenseiten der Bögen jeweils ein schmaler Gehweg zur Verfügung steht. Schöne schmiedeeiserne Geländer begleiten den Gehweg (u. a. Kannengießerbrücke, Kannengießerortbrücke, Pickhubenbrücke). Ein Beispiel ist die Sandbrücke.

Wilhelminenbrücke: Steinerner Teppich

Wilhelminen-Brücke Mosaik Steinerner Orientteppich (3)

Beachtenswert ist der 27 m lange Steinerne Orientteppich (2005) von Frank Raendchen auf der Wilhelminenbrücke am westlichen Zipfel der Speicherstadt.

Brücken am Ericusgraben

Der Ericusgraben und der Brooktorhafen trennen den Kernbereich der Welterbestätte Speicherstadt von der Pufferzone im Süden.

Ericusbrücke (Hamburg-HafenCity) Blick südwestwärts über den Ericusgraben. Rechts das Kerngebiet der Weltrerbestätte Speicherstadt

Ericusbrücke

Die Ericusbrücke ist eine Drehbrücke, die vom Brooktorkai /Ericus zum Lohsepark führt. Sie wurde 1870 erbaut und gilt als eine der ältesten erhaltenen Drehbrücken Deutschlands. Die Stahlbrücke mit unterschiedlich langen Armen (Nordarm: 17,7 m; Südarm: 18,0 m) dreht sich auf einem Steinpfeiler im Ericusgraben und ermöglichte die Einfahrt von Schiffen. Benannt ist die Brücke nach der Bastion Ericus, die Teil der ehemaligen Stadtbefestigung war. (Die Ericusbrücke vermittelt kein Bild der abgetragenen Drehbrücke am Niederbaum, denn diese war als Stabbogenbrücke konzipiert, das heißt, die Fahrbahn trug einen Bogen.)

Shanghaibrücke Hamburg.nnw

Shanghaibrücke in Hamburg-HafenCity. Foto: NordNordWest, Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/legalcode), via Wikimedia Commons

Shanghaibrücke

Zum Bauwerk des Jahres 2006 hat der Hamburger Architekten- und Ingenieurverein die Shanghaibrücke gekürt. Sie ist eine breite Rahmenbrücke für Fußgänger und Straßenverkehr. Der Architekt Dietmar Feichtinger hat Erfahrung mit der Planung für UNESCO-Welterbestätten: Er entwarf eine 1.841 m lange Brücke zum Mont Saint-Michel (Weltkulturerbe in Frankreich seit 1979) und die Passerelle Simone-de-Beauvoir über die Seine in Paris. Die Pariser Seine-Ufer zählen zum Weltkulturerbe seit 1991. Auf den Seiten des Vereins heißt es:

„Die Shanghaibrücke trägt den Weg über das Wasser in der Eleganz ausgewogener Proportionen und wird so zum ästhetischen Merkpunkt, zur Landmarke. Fußgänger wie Autofahrer erleben die Brücke als eigenständigen Ort, von dem aus sich das Flair einer mit Fleeten und Kanälen durchzogenen Stadt am Wasser in besonderer Weise erschließt.“ (Link)

Der ästhetische Merkpunkt fällt kaum auf. Ist es nicht übertrieben, die Brücke als „Landmarke“ zu bezeichnen? Landmarke: Ein Begriff, der auf die sich auftürmende Elbphilharmonie, die weitgespannte Köhlbrandbrücke oder den 280 m hohen Heinrich-Hertz-Turm zutrifft, – aber auch auf die Shanghaibrücke, deren höchstes Element das Brückengeländer ist? Erleben die Autofahrer:innen, die über die Brücke rauschen, diese tatsächlich als „eigenständigen Ort“? Kein Wort auch zu den vier Fahrbahnen Verkehrslärm, die dem Hörgenuss abträglich sind, wenn man das erwähnte Flair genießen möchte. Dafür und für die städtebaulichen Rahmenbedingungen kann freilich der Architekt nichts, der wahrscheinlich das Beste aus der Situation gemacht hat.

The Table

Eine kulinarische Landmarke ist übrigens das nahegelegene Restaurant „The Table“: Kevin Fehlings kulinarische Kreationen sind den Feinschmeckern des Guide Michelin seit 2015 Jahr für Jahr drei Sterne wert. Das ist die höchste Auszeichnung, mit der sich deutschlandweit nur rund ein Dutzend Restaurants schmücken dürfen. Drei Sterne bedeuten laut Michelin-Definition: „eine Reise wert!“ (Adresse: The Table, Shanghaiallee 15, 20457 Hamburg, www.thetable-hamburg.de).

Fehling kochte zuvor in einer anderen UNESCO-Welterbestätte, nämlich im Restaurant Wullenwever, das sich in der Lübecker Altstadt befindet.

Speicherstadt Hamburg besuchen

Die Brücken der Speicherstadt kann man auf zwei Wegen besuchen: Zu Fuß auf der Brücke oder zu Wasser (im Boot) unterhalb der Brücke:

Hamburg: UNESCO-Welterbestätten Tour

  • Preis: ab 18,00 €/Person
  • Dauer: 2 h
  • Treffpunkt: Jacobikirche, Ecke Bugenhagenstraße und Barkhof
  • Tour-Anbieter: Stattreisen Hamburg e.V.

* kommerzieller Link zu Getyourguide

Hamburg: 1,5-stündige Hafen- und Speicherstadtrundfahrt

  • Preis: ab 34,00 €/Person
  • Dauer: 1,5 h
  • Treffpunkt: Überseebrücke
  • Tour-Anbieter: RAINER ABICHT Elbreederei GmbH & Co. KG

* kommerzieller Link zu Getyourguide

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