Kleiner Park mit großem Denkmal: Die Rede ist von der Grünanlage Alter Elbpark und dem Bismarck-Denkmal. Der 4,2 Hektar große Park liegt zwischen den Landungsbrücken im Süden und dem Park Planten un Blomen im Norden. Wer einen Spaziergang im Grünen machen möchte, kann von der Elbe fast bis zur Binnenalster schlendern, weitgehend abseits des Straßenlärms.
Bismarck-Denkmal
Auf einer Anhöhe, ein Überrest der Bastion Casparus, steht das größe Bismarck-Denkmal der Welt. Schon am Todestag Bismarcks, der am 31. Juli 1898 in der Nähe Hamburgs verstarb, kam dem Bankier Max von Schinckel die Idee zu einem Denkmal. Nach einer mäßig erfolgreichen Spendenaktion und einem Wettbewerb wurde das Denkmal 1901 bis 1906 erbaut. Die Entwürfe stammen von Hugo Lederer (Bildhauer) und Johann Emil Schaudt (Architekt). 1908 ergänzte man die Anlage um die acht Figuren, die die Stämme Germaniens symbolisieren. Auf dem unterkellerten Unterbau erhebt sich ein runder, mit acht Figuren besetzter Aufbau, auf dessen Sockel die 14,8 Meter hohe Bismarck-Figur steht. Insgesamt ist das Denkmal 34,4 Meter hoch. Vielleicht erinnert die Bismarck-Figur mit Rüstung, Mantel, Schild und Schwert manche Betrachter*innen an den Bremer Roland (Weltkulturerbe mit dem Bremer Rathaus). Für das Bismarck-Denkmal kam Schwarzwälder Granit zur Verwendung.
Jugendherberge Auf dem Stintfang
Alter Mann und junge Leute – auch das ist der Alte Elbpark. Auf der ehemaligen Bastion Albertus, südlich des Denkmals gelegen, wurde nämlich die JugendherbergeAuf dem Stintfang errichtet (1952-55; Architekt: Hermann Schöne). Der Paula-Karpinski-Platz erinnert an Hamburgs erste Senatorin (1897-2005), die mit 108 Jahren auch zu den ältesten Deutschen zählt. Sie setzte sich dafür ein, dass auf dem sehr gut gelegenen Grundstück eine Jugendherberge erbaut wurde – und nicht ein Luxushotel, wie vom Bürgermeister geplant. Karpinskis Engagement ist es zu verdanken, dass die Jugendherberge einen besseren Ausblick auf den Hamburger Hafen bietet als die meisten Luxushotels.
Zuvor befand sich an der Stelle der Jugendherberge von 1881 bis 1955 ein meteorologisches Institut, die Deutsche Seewarte, an die der Name der „Seewartenstraße“ erinnert, die den Park durchschneidet. Die Straße führt über die denkmalgeschützte Kersten-Miles-Brücke (1895-1898), benannt nach einem Hamburger Bürgermeister. Die vier Figuren auf den Brückenpfeilern zeigen Bürgermeister (darunter Kersten Miles) und Admiräle Hamburgs.
Besuch
Die Grünanlage Alter Elbpark ist jederzeit frei zugänglich.
Anfahrt: Die nächstgelegene U-Bahn- und Bus-Haltestelle ist St. Pauli im Norden; die nächstgelegene S-Bahn-Haltestelle ist Landungsbrücke.
Planten un Bloomen bedeutet „Pflanzen und Blumen“. Gemeint ist damit zweierlei:
ursprünglich nur der Park zwischen Hamburg Messe und Congress Center Hamburg. Er wurde für die Niederdeutsche Gartenschau 1935, die „Planten und Blomen“ hieß, auf dem Gelände des Tiergartens (siehe Plan links unten) und der Dammtorfriedhöfe angelegt.
Der Name der Gartenschau übertrug sich auf die Gesamtheit der Parkanlagen im Nordwesten der Hamburger Altstadt. Diese Parkanlagen sind rund 47 Hektar groß; die erste wurde 1821 angelegt.
So oder so: Planten un Blomen ist Hamburgs grüne Lunge, wo jeder nach seiner Facon selig werden kann: Im Sommer sind die Wasserlichtspiele ein beliebtes Ausflugsziel, im Winter lädt die weltweit größte Openair-Eisbahn zum Schlittschuhfahren ein. Cafés und Restaurants bieten Erfrischung und Erholung, zahlreiche Skulpturen und Sehenswürdigkeiten säumen die Wege.
Im Folgenden liegt der Schwerpunkt auf dem ursprünglichen Gartenschaugelände.
Karte Planten un Blomen
Auf dem Weg zum Park Planten un Blomen
Der Park Planten un Blomen ist mit dem Grüngürtel verbunden, der Hamburgs Altstadt im Nordwesten umgibt. Er beginnt bei den Landungsbrücken an der Elbe. Im Uhrzeigersinn folgen:
Stintfang
Alter Elbpark
Große Wallanlagen
Kleine Wallanlagen
Alter Botanischer Garten
Gustav-Mahler-Park
eine Grünanlage zwischen Binnen- und Außenalster.
An den Alten Botanischen Garten schließt Planten un Blomen an.
Gewundene Wege führen über das Gelände der ehemaligen Stadtbefestigung, die aus Wall und vorgelagertem Graben bestand, ein Werk des niederländischen Festungsbaumeisters Johan van Valckenburgh. Das Foto oben zeigt den Bereich der Kleinen Wallanlagen: Das Justizforum (drei Gerichtsgebäude und ein stacheldrahtumzäuntes Untersuchungsgefängnis) schnüren am Sievekingplatz den Park ein, der hier einem kleinen Tal ähnelt.
Eisarena Hamburg
Vorbei an Freizeitanlagen (Minigolf, Kindertheater, Café) und dem Museum für Hamburgische Geschichte gelangt man von der Elbe zur Eisarena Hamburg, mit über 4.300 m² Fläche eine der größten Openair-Eisbahnen der Welt. Hier tummeln sich im Sommer Skateboarder:innen und Inlineskater:innen; im Winter muss man für das Schlittschuhlaufen Eintritt zahlen.
Messeweg
Zwischen der Messe Hamburg im Westen und dem Congress Center Hamburg im Osten erstreckt sich der Messegang. Er erspart den Regenschirm und bildet die Südgrenze des Parks Planten un Blomen. Das Foto zeigt den Gang mit Blick nordostwärts in Richtung Congress Center. Links erstreckt sich der Japanische Garten.
Japanischer Garten
An der Südgrenze des Parks liegt der Japanische Garten, der größte Europas. Ein Bach mit zwei Wasserfällen durchfließt den Garten und mündet in einen kleinen Teich. An dessen Westufer steht das Japanische Teehaus. Den Garten entwarf der japanische Gartenarchitekt Yoshikuni Araki in den 1980er Jahren.
Ein zweites Teehaus gibt es in den Großen Wallanlagen südlich der Eisarena.
Rosengarten
An der Nordseite des Parks liegt der kreisrunde Rosengarten (5.000 m²), der sich zum Parksee hin öffnet. In der Mitte des Rosengartens steht ein kleiner Pavillon. Das Foto zeigt – vom Japanischen Garten kommend – den Rosenpark mit Blick nordwärts.
Parksee
Wasserlichtkonzerte
Von Mai bis September finden abends die beliebten Wasserlichtkonzerte statt, die eine halbe Stunde dauern (Video: https://www.youtube.com/embed/qi9SXH3Fr8c). Sie sind kostenlos, genauso die Konzerte im Musikpavillon. Mehrere Cafés und Restaurants liegen verstreut um den See.
Apothekergarten
Wenn man vom Rosengarten gegen den Uhrzeigersinn westwärts geht, erreicht man den Apothekergarten (1963). Er besteht aus sieben sechseckigen Gartenflächen, die von Mauern umfriedet sind. Ein Weg schlängelt sich durch diese „Sieben Höfe der Gesundheit“. Der Apothekerverband bietet jeden 2. Sonntag der Monate Mai bis Oktober um 11 Uhr eine Führung an.
Messegebäude & Congress Center Hamburg
Für Messebesucher*Innen ist der Park Planten un Blomen ideal, um frische Luft tanken.
Westlich der Planten un Blomen stehen die Messehallen der Hamburg Messe und der 279 m hohe Heinrich-Hertz-Turm (1966-68, Architekten: Fritz Trautwein und Rafael Behn).
Östlich befinden sich das Congress Center Hamburg (CCH; 1970-1973, Deutschlands erstes Kongresszentrum) und das Radisson Blu Hotel Hamburg (1970-73, Architekten Jost Schramm und Gert Pempelfort), das höcgste Hotel Hamburgs.
Anreise zum Park Planten un Blomen
Haltestellen S-Bahn (von Süden nach Norden): Landungsbrücken, St. Pauli (am Millerntorplatz), Messehallen, Stephansplatz, Bahnhof Hamburg Dammtor.
Hamburg: Hamburg City Card mit kostenlosen öffentlichen Verkehrsmitteln
Hamburg: 40+ Attraktionen City Pass & öffentliche Verkehrsmittel
Preis: ab 39,90 €/Person
Dauer: 1–7 Tage
Der Hamburg City Pass bietet u. a. Eintritt in zahlreiche Museen (z. B. das Speicherstadt Museum, außerdem: St. Michaelis Turm und Aussichtsplattform,Panoptikum Wachsfigurenkabinett, St. Nikolai-Denkmal (Turm und Museum), HSV-Stadionmuseum, Hamburger Kunsthalle, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Museum der Arbeit, Museum für Kunst & Handwerk, BaillinStadt, Altonaer Museum, Polizeimuseum) und zwei Museumsschiffe (Rickmer Rickmers Museumsschiff, Cap San Diego Museumsschiff)