Messel, im Jahr 800 erstmals erwähnt, liegt in einem großen Waldgebiet in Südhessen. Zur Großstadt Darmstadt sind es nur neun Kilometer. Wer gerne im Wald spazieren geht oder fährt, kann bei Messel Sehenswürdigkeiten besuchen, ohne den Wald zu verlassen. Vor allem im Sommer eine schattige und kühle Alternative zur Hitze unter glühender Sonne. 

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten zählen:

  • UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel und das Fossilienmuseum
  • UNESCO-Global Geopark „Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald„. Messel liegt am Nordrand des Geoparks. Empfehlenswert ist ein Besuch im Jagdschloss Kranichstein (Siehe unten.).
  • Gemeinde: Hessen, 4.000 Einw.; Hahnwiesenbach; Odenwald, Spessart, Taunus; 169 m; www.messel.de
  • Anfahrt: (L3097, L3317 /RB75/-)
  • Nächste Großstadt: Darmstadt (9 km)

Messel Sehenswürdigkeiten (Übersicht)

  • Fossilien- und Heimatmuseum; Relikte der Gruben-Industrie (z. B. Grubenbahn)
  • Ortstypische Bebauung: Fachwerkhäuser, z.T. mit Holzschindelverkleidung  (Fränkische Hofanlage)
  • Öffentliche Gebäude: Rathaus; Kirchen St. Bonifatius, Evangelische Kirche; Schulgebäude, Forsthäuser (Messeler Falltorhaus)
  • Besondere Gebäude: Arheiliger Pforte 
  • Hauptstraßen: Bahnhofstraße und Hanauer Straße durchziehen den Ort von Süd nach Norden; die Darmstädter Straße war die wichtigste Straße nach Westen zur benachbarten Großstadt.
  • Hauptplätze: Rathausplatz.
  • UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel (u. a. Grube, Besucherzentrum)
  • Gewässer:
    • Fließgewässer: Fluß Silz, Hahnenwiesenbach;
    • Stehende Gewässer: Grube Prinz von Preußen (Badesee), Ernst-Ludwig-Teich (aufgestauter Waldsee)
  • Flora: Wald um Messel (FFH-Gebiet „Kranichsteiner Wald“ westlich von Messel), Waldlichtungen (Waldwiesen: Silzwiesen, Scheftheimer Wiesen, Neuwiese)
  • Landschaften: Messeler Hügelland (höchste Erhebung: Mainzer Berg)
  • Wild, Fisch aus dem Wald bei Messel.

Zu den hessischen Spezialitäten mit geschützter geografischer Angabe (g.g.A.) oder geschützer Ursprungsbezeichnung (g.U.) zählen:

  • Speisen:
    • Käse: Hessischer Handkäse g.g.A.; Odenwälder Frühstückskäse g.g.A.
    • Frankfurter Grüne Sauce: Kalte Kräutersauce zu Kartoffeln und Fleisch oder Fisch.
  • Getränke:
    • Hessischer Apfelwein: Wein aus Äpfeln.
    • Die nächstgelegene Weinanbaugebieten sind Hessische Bergstraße (südlich von Darmstadt) und Franken (östlich).

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Messel führt die Welterbetour Messel.

Sehenswürdigkeiten, die nicht auf der Route liegen, sind im Folgenden aufgeführt. Sie sind nicht weniger sehenswürdig, sondern liegen lediglich weiter außerhalb. 

Sehenswürdigkeiten bei Messel

Es ist einfach, auch außerhalb von Messel Sehenswürdigkeiten zu entdecken: Südwestlich von Messel liegt Darmstadt mit dem Jugenstilensemble Mathildenhöhe oder dem Hessischen Landesmuseum. Auf dem Weg dorthin passiert man das Jagdschloss Kranichstein.

Jagdschloss Kranichstein

Jagdschloss Kranichstein HDR2

Nordöstlich von Darmstadt liegt am Waldrand das Jagdschloss Kranichstein, erbaut 1578-80. Auftraggeber war Landgraf Georg I., der Baumeister hieß Jakob Kesselhuth. Das Renaissance-Schloss ist ein frühes und gut erhaltenes Beispiel einer Dreiflügelanlage. Sehenswert ist der Park mit mehreren Parkbauten.

  • Hotel Jagdschloss Kranichstein ist ein exklusives 4-Sterne-Hotel in ruhiger Lage.
  • Gut essen kann man im Restaurant Café Kavaliersbau; laut Michelin „eine Küche mit guter Qualität.“ (Quelle: https://www.viamichelin.de/web/Suchen_Restaurants/Darmstadt_Kranichstein-64289-Kavaliersbau-9hylvgmm (nicht mehr aktueller Link))
  • Das Museum Jagdschloss Kranichstein informiert über das Schloss und die Jagd. Außerdem finden zahlreiche Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene zum Thema Wald statt, z. B. eine Falknervorführung oder Workshops.
  • Das Bioversum Kranichstein im 112 Meter langen Jagdzeughaus ist ein Naturmuseum, das u. a. über Buchenwald informiert und Führungen in den Wald anbietet.

Adresse: Jagdschloss Kranichstein, Kranichsteiner Straße 261, 64289 Darmstadt
Telefon: 06151 971118-88
Fax: 06151 971118-89
E-Mail: anfrage@jagdschloss-kranichstein.de
Webseite: jagdschloss-kranichstein.de

Waldwiesen

07-Scheftheimer Wiesen, Blick Richtung Osten, mittig vom parallelen Waldweg

Im Wald um Messel gibt es mehrere größere und kleinere Waldwiesen (Einige liegen außerhalb der Gemarkung.). Zu den größeren Wiesen zählen (im Uhrzeigersinn):

  • Naturschutzgebiet „Scheftheimer Wiesen“ (166 ha, südwestlich von Messel). Am Südrand befindet sich die Menhiranlage „Hirtenwiese“ (bzw. Menhiranlage von Darmstadt). 14 Felsbrocken bilden eine Steinkreisanlage, die in der Jungsteinzeit angelegt wurde (Siehe Foto unten links.).
  • Naturschutzgebiet „Silzwiesen von Darmstadt-Arheiligen“ (66 ha, westlich).
  • Naturschutzgebiet „Im Mörsbacher Grund von Darmstadt-Arheiligen“ (68 ha, westlich)
  • Naturschutzgebiet „Hegbachaue bei Messel“ (228 ha, nordwestlich). im Schutzgebiet liegt ein Waldsee, der Ernst-Ludwig-Teich (1,5 ha), benannt nach dem hessischen Landgrafen (Siehe Foto unten rechts.).
  • Neuwiese und Wald nordöstlich von Messel“ (mit Wald: 308 ha, östlich)

Mehr Informationen bietet das Regierungspräsidium auf der Webseite rpda.de.

Menhire 1 (2015)
Ernst Ludwigsteich Bild II

Mainzer Berg (Moret)

Mainzer Berg (Dieburg)

Der Mainzer Berg ist mit 227 Metern die höchste Erhebung im Messeler Hügelland. Er liegt bereits auf der Gemarkung der Nachbargemeinde Dieburg.

Auf dem Mainzer Berg befindet sich das Naturfreundehaus „Moret“, das neben der Gastwirtschaft auch Übernachtungen anbietet (Mehr Infos unter naturfreunde-dieburg.de). Westlich des Natufreundehauses liegt der Steinbruch „Mainzer Berg“. Nordöstlich steht ein 90,5 m hoher Funkturm. Die Lichtung im Norden ist ein Ski- und Rodelhang, der von 1972-84 sogar einen Liftbetrieb hatte.

Grube Prinz von Hessen (Waldbadesee)

Grube Prinz von Hessen 1924

Die Grube Messel ist nicht die einzige Grube im Wald bei Messel. Südwestlich liegt die Grube Prinz von Hessen. Sie wurde 1909 bis 1924 ausgebeutet (Siehe Foto.). Sie ist inzwischen geflutet und dient im Sommer als Badesee mit FKK-Bereich, ansonsten als Fischteich. Die Wasserqualität ist sehr gut. Mehr Infos (u. a. Fotos, aktuelle Wasserqualität) bietet das Hessische Landesamt für Naturschutz unter (badeseen.hlnug.de. Weitere Infos unter www.seen.de).

Anfahrt (Auto: Parkplatz „Grube Prinz von Hessen“. Bus: Haltestelle: „Grube Prinz von Hessen“)

Muenster Ammo Depot (Munitionsdepot Breitefeld)

Es gibt im Wald östlich von Messel Sehenswürdigkeiten der besonderen Art, nämlich das Munitionsdepot Breitefeld. Es besteht aus zwei Bereichen:

  • das Munitionsdepot, ein 280 Hektar großes Waldstück mit zahlreichen Einzelbunkern.
  • dem Kasernenbereich im Osten (20 ha).

Die Luftwaffe gründete hier die „Lufthauptmunitionsanstalt Dieburg“, die aus zahlreichen Bunkern sowie Wohngebäuden bestand. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm die US-Army das Gelände. Im „Muenster Ammo Depot“ lagerten bis 1991 Sonderwaffen – nämlich Atomsprengköpfe. Zu Beginn der 80er Jahre richtete man innerhalb des Depots ein Special Wepaons Depot ein, das besonders gesichert war.

Große Teile des Geländes sind munitionsverseucht und nicht zugänglich. 2014 erklärte man das Waldstück zum Naturschutzgebiet „Laubwälder am Mun-Depot“. Hier lebt die Fledermausart Großes Mausohr.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Darmstadt-Gaststätte-Einsiedel

Südlich der Grube Messel erstreckt sich an der Dieburger Straße ein stattliches Gebäude. Es wurde 1908 als Hotel errichtet.(1) Heute dient es als Eventlocation für Geburtstage, Hochzeiten oder Seminare (Adresse: Dieburger Str. 263, 64287 Darmstadt. Webseite: www.einsiedel-events.de)

Darmstadt war, wie viele andere Städte auch, von einer Landwehr umgeben. Im 14. Jahrhundert legten die Grafen von Katzenelnbogen die Landwehr an.

  • Rekonstruktion Alte Landwehr. Südlich der Grube Prinz von Hessen rekonstruierte man 1987 einen Abschnitt der denkmalgeschützten „Alten Landwehr“ Darmstadt. Die Rekonstruktion besteht aus Wall und Graben.
  • Eichengalerie. Dieses Naturdenkmal besteht u. a. aus Eichenbäumen, die man vor rund 300 Jahren entlang der Darmstädter Gemarkung angepflanzt hat (Siehe Foto.).

Darmstadt-Eichengalerie

(1): Quelle: https://www.darmstadt-stadtlexikon.de/h/hotels.html. Im Wikipedia-Artikel heißt es, das Gebäude sei 1910 durch Großherzog Ernst Ludwig errichtet worden.