UNESCO-Welterbe in Malta. 3 Sehenswürdigkeiten

Malta. Blick südostwärts über den Marsamxett Harbour auf Valletta mit der Kuppel der Karmelitenkirche und dem spitzen Kirchturm der Prokathedrale St. Paul

UNESCO-Weltkulturerbe in Malta. Überblick

Das UNESCO-Welterbe in Malta umfasst drei Welterbestätten (Stand 2023):

  • Zum UNESCO-Weltkulturerbe in Malta zählen drei Stätten.
  • Es gibt bislang kein UNESCO-Weltnaturerbe in Malta, allerdings stehen zwei Stätten auf der Kandidatenliste für das Weltnaturerbe.

Das immaterielle Kulturerbe in Malta ist mit zwei Kulturformen vertreten.

Das Weltdokumentenerbe in Malta besteht aus einem Dokument.

Malta Karte

UNESCO-Weltkulturerbe in Malta

Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen Stätten, die mindestens eines von sechs Weltkulturerbe-Kriterien erfüllt haben.

Hypogäum von Ħal-Saflieni. Obere Ebene. (UNESCO-Welterbe in Malta). Hal Saflieni Hypogeum – Upper Level
Hypogäum von Ħal-Saflieni. Modell (UNESCO-Welterbe in Malta). Model of the Ħal-Saflieni Hypogeum Hypogäum von Ħal-Saflieni (UNESCO-Welterbe in Malta)

Hypogäum von Ħal-Saflieni

Das Hypogäum von Ħal-Saflieni befindet sich in der Stadt Paola / Raħal Ġdid (8.700 Einw.). Ein Hypogäum ist ein unterirdischer Grab- oder Tempelbau.

Die Anlage wurde zwischen 3.800 und 2.500 v. Chr. in den Kalkfelsen gehauen. Sie besteht aus Treppen, Gängen und Kammern auf drei Ebenen (Gesamtfläche: rund 500 m²). In dem Hypogäum fand man die Überreste von rund 7.000 Menschen, Wandmalereien sowie Grabbeigaben. Ein Beispiel ist die „Schlafende Dame“ (Alabaster, ca. 12,2 cm Länge). Webseite: https://heritagemalta.org/hal-saflieni-hypogeum/

Valletta (Luftbild): Blick südwestwärts auf die Festungsstadt. Im Vordergrund das Fort St. Elmo, dahinter Valetta (mit den geraden Straßen) und Il Furjana (mit Grünanlagen); UNESCO-Welterbe in Malta. Valletta, The Fortress City
Karte der Festungen um Valetta (grau: ältere Ausbauphasen; rot: Ausbauphase 1860-1910) Fort St. Angelo in Birgu (Luftbild). Blick nordwärts, im Hintergrund die Stadt Valletta Blick durch die Hauptstraße Vallettas: die Republikstraße (Triq ir-Repubblika), die vom Stadttor im Südwesten zum Fort St. Elmo im Nordosten führt Ruine des Royal Opera House (Valletta, UNESCO-Weltkulturerbe in Malta). Renzo Piano Pjazza Teatru Rjal

Stadt Valletta

Valletta ist die Hauptstadt Maltas und mit 5.800 Einwohner*innen die kleinste Hauptstadt der EU. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Malteserorden verknüpft, der Namen und Hauptsitz mehrfach wechselte.

Dieser wurde 1099 in Jerusalem gegründet (als Hospitaliter- bzw. Johanniterorden). Er zog 1191 nach Akkon (UNESCO-Welterbe) 1291 nach Zypern, 1309 nach Rhodos (UNESCO-Welterbe; Ordensname: „Rhodesier“) und 1530 nach Malta (Malteser). Das Hauptquartier richtete der Orden in der Festung St. Angelo (südlich von Valletta) ein – im Süden des Grand Harbour, des größten natürlichen Hafens im Mittelmeer. 1565 drohte den Maltesern, auch von dort vertrieben zu werden: Das Osmanische Reich belagerte 1565 Malta – erfolglos.

1566 setzte der Großmeister des Ordens, Jean de la Valette (1495–1568, mit nur einem „l“), nördlich des Hauptquartiers den Grundstein für Valletta: In den Hafen ragt eine lange Landzunge (Monte Sciberras) hinein. An deren Spitze hatte Spanien 1522 bereits ein Fort errichten lassen: St. Elmo (siehe großes Foto: Vordergrund). Die Malteser legten landwärts Valletta an: mit einem schachbrettförmigen Straßennetz, geschützt durch mächtige Bastionen, mehrere Außenforts und an drei Seiten durch Wasser. Die Festung wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert, zuletzt im Zweiten Weltkrieg.

Von 1940–42 erfolgte die Belagerung Maltas durch Italien und Deutschland – mit der höchsten Bombenabwurfdichte des Zweiten Weltkrieges. Die Schäden sind bis heute zu sehen, z. B. dient die Ruine des Royal Opera House seit 2013 als Freiluftbühne (Entwurf: Renzo Piano).

Zum Welterbe zählt die gesamte Halbinsel des Monte Sciberras nordöstlich der landseitigen Festungsmauern. Webseite: http://www.cityofvalletta.org/

Der Malteserorden existiert bis heute:

  • Der (katholische) Souveräne Malteserorden ist wie ein Staat ohne Land. Er zählt zu den drei Völkerrechtssubjekten, die kein echter Staat sind (Internationales Komitee vom Roten Kreuz, Heiliger Stuhl). Er hat seinen Sitz in zwei Gebäuden in Rom, die exterritorialen Status haben. 
  • 1538 bildete sich ein evangelischer Ordenszweig, der heute als Johanniterorden bekannt ist.
Ġgantija-Tempel auf Gozo (Malta). Luftbild mit Blick südwestwärts, rechts oben die Pferderennbahn (UNESCO-Welterbe in Malta). Ggantija Temple on Gozo
Entwicklung der megalithischen Tempel von Malta (UNESCO-Welterbe in Malta). Evolution du plan des temples copie Megalithtempel Hal Tarxien (UNESCO-Welterbe auf Maltaa)

Megalithische Tempel von Malta

Zwischen 3.800 und 2.500 v. Chr. (= Jungsteinzeit) wurden mehrere Megalithtempel erbaut: auf Malta 22, auf Gozo sechs. Von diesen wurden sechs für das UNESCO-Welterbe ausgewählt:

  • Auf der Insel Gozo steht der Ġgantija-Tempel. Er wurde um 3.600 v. Chr. erbaut und 1980 zum Welterbe erklärt.
  • Auf der Insel Malta stehen fünf Tempel, die 1992 das Welterbe erweiterten (Ta’ Ħaġrat, Skorba, Mnajdra, Tarxien sowie Ħaġar Qim). Sie ermöglichen, die Entwicklung des Tempelbaus nachzuvollziehen (vgl. Grafik): Die Größe, die Anzahl der (halbkreisförmogen) Apsiden und die Regelmäßigkeit nehmen zu.

Webseite: https://www.visitmalta.com/en/a/archaeological-sites/

Immaterielles Kulturerbe in Malta

Ftira (Immaterielles Kulturerbe in Malta)

Zum immateriellen Kulturerbe in Malta zählen zwei Kulturformen:

UNESCO-Weltdokumentenerbe in Malta

Zum Weltdokumentenerbe in Malta zählt ein Dokument:

Valletta, nova città di Malta - Camocio Giovanni Francesco - 1574

Karten von Giovanni Camocio über die Belagerung von Malta (1565)

 Giovanni Camocio (1501–75) war ein italienischer Kartograf aus Venedig. Er stellte zahlreiche europäische Stadte dar (Link), zum Weltdokumentenerbe zählen allerdings vier Darstellungen der Belagerung von Malta. Drei befinden sich in Malta, eine wurde 2013 in Prag entdeckt. Die nebenstehende Karte (1574) zeigt die Festungsanalgen von Valletta und stammt von Camocio, zählt aber nicht zum Weltdokumentenerbe.

  • Jahr: 2017 (gemeinsam mit Tschechien)

UNESCO-Welterbe in Maltas besuchen

Flag of Malta

Malta Flagge

Die Flagge Maltas wurde 1964, nach der Unabhängigkeit von Groß-Britannien, angenommen. Die Farben Rot und Weiß sind die des Malteserordens; seit dem 19. Jh. ist die Legende im Umlauf, die Farben gingen auf den Normannen Roger I. zurück, der Malta 1090 eroberte. 

Das Georgskreuz links oben ist der höchste zivile Tapferkeitsorden Groß-Britanniens. König George VI. stiftete das Kreuz 1940 und verlieh es 1942 an die Bevölkerung Maltas für die Verteidigung der Insel. Es gibt Überlegungen, das Georgskreuz durch das Malteserkreuz zu ersetzen.

  • Das Malteserkreuz (unten links) dient maltesischen Schiffen als Handelsflagge. Es ist außerdem die Flagge des (evangelischen) Johanniterordens.
  • Die Flagge des (katholischen) Malteserordens ist ein weißes Kreuz auf rotem Grund (unten Mitte). (Der in Deutschland tätige katholische Malteser Hilfsdienst nutzt allerdings ein wappenförmiges Logo mit dem Malteserkreuz.)
  • Der Dannebrog (unten rechts), die Flagge Dänemarks, ist der Flagge des Malteserordens zum Verwechseln ähnlich: Bei der dänische Flagge ist der weiße Balken allerdings nicht mittig, sondern nach links verschoben (sog. Skandinavisches Kreuz bzw. Philippuskreuz). Außerdem sind Farbton und Proportionen verschieden.
Malteserkreuz

Flag of the Order of St. John (various)

Flagge Dänemarks. Flag of Denmark

Aktuelle Reiseinfos Malta

Länderinfo Malta

  • Einwohner*innen: 520.000
  • Fläche: 316 km²
  • Hauptstadt: Valletta
  • Größte Städte: St. Paul’s Bay (29.000), Birkirkara (24.300), Sliema (22.600), Mosta (21.000), Qormi (16.800), Żabbar (15.400), Naxxar (14.900), Marsaskala (14.600), Swieqi (14.500), San Ġiljan (13.800), …, Valletta (5.820),
  • Nachbarländer: Italien, Libyen, Tunesien
  • Höchster Berg: Ta’ Dmejrek (253 m)
  • Hauptgewässer: keine dauerhaft Wasser führenden Fließgewässer; Mittelmeer
  • Feiertage in Malta: https://www.schulferien.org/malta/feiertage/
  • Wohlstandsniveau: Malta im Index der menschlichen Entwicklung (Human Development Index)

UNESCO-Welterbe in Maltas Nähe

Das UNESCO-Welterbe in Malta zählt zum UNESCO-Welterbe in Europa.

In der Nähe von Malta befinden sich mehrere Welterbestätten:

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