Valletta ist die Hauptstadt Maltas und mit 5.800 Einwohner*innen die kleinste Hauptstadt der EU. Die Geschichte der Stadt ist eng mit dem Malteserorden verknüpft, der Namen und Hauptsitz mehrfach wechselte.
Dieser wurde 1099 in Jerusalem gegründet (als Hospitaliter- bzw. Johanniterorden). Er zog 1191 nach Akkon (UNESCO-Welterbe) 1291 nach Zypern, 1309 nach Rhodos (UNESCO-Welterbe; „Rhodesier“) und 1530 nach Malta (Malteser). Das Hauptquartier richtete der Orden in der Festung St. Angelo (südlich von Valletta) ein – im Süden des Grand Harbour, des größten natürlichen Hafens im Mittelmeer. 1565 drohte den Maltesern, auch von dort vertrieben zu werden: Das Osmanische Reich belagerte 1565 Malta – erfolglos.
1566 setzte der Großmeister des Ordens, Jean de la Valette (1495–1568, mit nur einem „l“), nördlich des Hauptquartiers den Grundstein für Valletta: In den Hafen ragt eine lange Landzunge (Monte Sciberras) hinein. An deren Spitze hatte Spanien 1522 bereits ein Fort errichten lassen: St. Elmo (siehe großes Foto: Vordergrund). Die Malteser legten landwärts Valletta an: mit einem schachbrettförmigen Straßennetz, geschützt durch mächtige Bastionen, mehrere Außenforts und an drei Seiten durch Wasser. Die Festung wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert, zuletzt im Zweiten Weltkrieg.
Von 1940–42 erfolgte die Belagerung Maltas durch Italien und Deutschland – mit der höchsten Bombenabwurfdichte des Zweiten Weltkrieges. Die Schäden sind bis heute zu sehen, z. B. dient die Ruine des Royal Opera House seit 2013 als Freiluftbühne (Entwurf: Renzo Piano).
Zum Welterbe zählt die gesamte Halbinsel des Monte Sciberras nordöstlich der landseitigen Festungsmauern. Webseite: http://www.cityofvalletta.org/
Der Malteserorden existiert bis heute:
- Der (katholische) Souveräne Malteserorden ist wie ein Staat ohne Land. Er zählt zu den drei Völkerrechtssubjekten, die kein echter Staat sind (Internationales Rotes Kreuz, Heiliger Stuhl). Er hat seinen Sitz in zwei Gebäuden in Rom, die exterritorialen Status haben.
- 1538 bildete sich ein evangelischer Ordenszweig, der heute als Johanniterorden bekannt ist.